Ein wenig zerknirscht wirkte Lewis Hamilton schon, nachdem es ihn im Qualifying in Monza vorzeitig erwischt hatte und er mit Startplatz 15 vorlieb nehmen musste. Doch aufgeben war bei ihm nicht angesagt. "Das ändert für die WM gar nichts. Ein Platz in der ersten Reihe und die Chance auf den Sieg wären natürlich besser, aber im Rennen kann alles passieren. Wir sind jetzt natürlich auf dem falschen Fuß, aber es ist nicht das Ende der Welt", betonte der WM-Führende. Um es im Rennen möglichst schnell nach vorne zu schaffen, würde er sich zuerst trockenes Wetter wünschen, um die ersten Runden heil zu überstehen und dann hätte er gerne etwas Regen, so wie in Spa.

Hamiltons Dilemma in Q2 von Monza war recht schnell erklärt. Er dachte, es wäre trocken genug, um mit Intermediates eine schnelle Zeit zu fahren und legte damit los. Der Regen kam wieder, also war ein Wechsel vonnöten. Auf dem Weg dorthin musste er zum Wiegen kommen und dann an der Box noch auf ein freies Fenster auf der Strecke warten. Währenddessen konnten seine Konkurrenten ihre Reifen und Bremsen beim Fahren warm halten. Hamilton bekam seine Reifen hingegen kaum auf Temperatur und die Bremsen waren verglast, womit sie sich gar nicht mehr vernünftig erwärmten. Das war es dann auch mit der Rundenzeit. Viel mehr wollte Hamilton auch nicht darüber verlieren, außer dass er zugeben musste, dass er und sein Renningenieur sich für die Intermediates entschieden hatten und man damit doch Risiko gegangen war.

Kovalainen rechnet mit Toro Rosso

Etwas sonniger waren die Aussichten von Heikki Kovalainen, der als Zweiter der Startaufstellung ganz gute Chancen auf seinen zweiten Sieg haben dürfte. "Ich habe mich von der ersten Runde der ersten Session an wohl gefühlt. Die Reifen waren gut und die Bremsen auch und das ist sehr wichtig. Wenn man das Fenster dafür verpasst, diese Dinge auf Temperatur zu bringen, dann wird es sehr schwer", erklärte der Finne. Bezüglich Sonntag musste er sagen, dass ihm das Wetter egal sei, er wolle einfach nur das Rennen fahren.

Was seine Aussichten auf den Sieg betraf, so musste Kovalainen aber betonen, dass man Toro Rosso nicht unterschätzen dürfe. "Wenn man sich ihre Pace bei den vergangenen Rennen ansieht, dann waren die da gut. Im Qualifying waren sie immer schnell und in Valencia auch im Rennen. Man sollte also nichts als gegeben hinnehmen. Nach den Trainings und dem Qualifying bin ich aber zuversichtlich. Wir waren immer dabei und das mit einer ehrlichen Pace", ließ der Finne wissen.