Wenn man Kimi Räikkönen beim Rennen von Spa eines definitiv nicht nachsagen konnte, dann war es fehlende Motivation. Der Finne fightete nicht nur nach dem Start um jede Position, sondern wollte sich auch beim einsetzenden Regen am Ende nicht unterkriegen lassen. "Ich war auf Sieg und Niederlage eingestellt und es ist leider falsch gelaufen. Ich wollte heute nur gewinnen. Es waren schwierige Bedingungen und ich bin leider ausgefallen", meinte er.

Auch den Ferrari-Piloten hatte kurz nach dem Rennen die Nachricht erreicht, dass es eine Untersuchung wegen seines Scharmützels mit Lewis Hamilton in der Bus Stop Schikane wenige Runden vor Schluss gibt. Allzu eindeutig wollte er sich aber nicht dazu äußern. "Es läuft eine Untersuchung. Es gibt Regeln, die sich mit dem Abkürzen von Schikanen und dem daraus resultierenden Vorteil beschäftigen. Es wird nun geschaut, ob alles korrekt war und mehr sage ich nicht", sagte der Weltmeister.

Ob er diesen Titel in diesem Jahr wird verteidigen können, ist - egal ob Strafe für Hamilton oder nicht - wieder etwas unwahrscheinlicher geworden. Räikkönen selbst blieb aber weiter Optimist. "Ich habe keine Ahnung. Warten wir einfach ab. Ich brauchte heute mehr Punkte als die Anderen, ich war bereit, zu gewinnen oder zu verlieren und leider bin ich abgeflogen. Noch ist es nicht vorbei." Er musste aber zugeben, dass es schwerer geworden ist, versprach aber dennoch, dass er weiter sein Bestes geben wird.

Worauf Räikkönen noch genauer eingehen musste, war sein Überholmanöver gegen Felipe Massa zu Beginn, da einige das doch als etwas riskant gegenüber dem Teamkollegen einstuften. "Das ist Racing. Wir haben uns nicht berührt, also sehe ich da kein Problem", meinte Räikkönen. Dennoch sahen sich einige deswegen dazu genötigt, zu fragen, ob Räikkönen wirklich Massa helfen will, wenn das nötig sein wird. "Das hängt nicht von mir ab", betonte der Finne, "wir müssen gewinnen. Ich werde mein Bestes geben und wir werden dann sehen, wie die Situation aussieht. Ich will Rennen gewinnen und wir werden sehen, wie es ausgeht."