Wer im Fahrerlager das Wort BMW in den Mund nimmt, wird bald den Namen Nick Heidfeld vernehmen. Nach einer frustrierenden ersten Saisonhälfte glaubte der Mönchengladbacher seine Probleme überwunden zu haben. Doch nach einigen Fehlern trafen sie ihn in Valencia wie aus heiterem Himmel, wie er selbst gesteht. Für Belgien erwartet er nach einem positiven Test in Monza wieder Besserung, doch wie steht es um seine Zukunft im Team?

Normalform gefordert

"Er muss zu seiner normalen Form zurückfinden", fordert BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. Im Nachsatz fügt er an: "Ich gehe davon aus, dass er es schaffen wird." Er habe oft genug gezeigt, was er könne, auch in dieser Saison. "Das sollte ihm das Selbstbewusstsein geben, es wieder abzurufen." Viel Zeit bleibt Heidfeld dafür nicht. Bis zum Saisonende soll die Fahrerpaarung für 2009 stehen. Neben Heidfeld und Teamkollege Robert Kubica wird immer wieder Fernando Alonso gehandelt.

"Wir wollen sicher sein, die richtigen Fahrer zu haben. So einfach ist das", erklärt Theissen die Wartezeit bis zur Fahrerbekanntgabe. Einen genauen Termin nennt er ebenso wenig wie eine Konsequenz, sollte Heidfeld in den kommenden Rennen nicht, wie gefordert, zu seiner Normalform zurückfinden. "Das werden wir sehen", sagt Theissen. "Ich kann keine Prognose abgeben."

Mensch und Maschine

In Montreal sah die Welt noch nicht so finster aus., Foto: Sutton
In Montreal sah die Welt noch nicht so finster aus., Foto: Sutton

Allerdings habe man gemeinsam sichergestellt, dass Heidfeld alle Mittel zur Verfügung stehen, es zu schaffen. "Wir haben ordentlich Zeit miteinander verbracht, mal war ich dabei, mal nur die Ingenieure, aber wir haben sichergestellt, dass wir alle Möglichkeiten ausschöpfen." Sowohl bei den Testfahrten als auch bei technischen Änderungen am Auto.

Das Problem sei jedoch komplex, "weil sie die Kombination aus Mensch und Technik betrifft", betont Theissen. Das sei sicherlich schwieriger zu beheben, als 10% Abtrieb am Auto zu finden. "Bei Menschen geht es nicht immer nach Wunsch, insbesondere wenn sie sich am Limit bewegen, wie Fahrer und Ingenieure." Man müsse das Limit ertasten und dazu manchmal auch darüber hinaus schießen. Für Heidfeld gilt es in den letzten sechs Rennen dieses Limit exakt zu treffen und am besten nicht mehr darüber hinauszuschießen.