Die Frage der Nummer 1 bei Ferrari ist nach wie vor ungeklärt und Felipe Massa hat am Donnerstag in Spa sein Team auch nicht aufgefordert, jetzt sofort eine Nummer 1 zu bestimmen. Doch der Brasilianer hat sich schon klar ausgedrückt und gemeint, dass er damit rechnet, dass er von Kimi Räikkönen Hilfe bekommt, wenn es nötig ist. "Wenn es nötig ist, ja. Das habe ich voriges Jahr gemacht. Wegen meiner Arbeit ist er [Räikkönen] Weltmeister geworden. Wenn es nötig ist, wird er das sicher machen. Er ist ein fairer Typ und das ist Teil unseres Jobs", sagte Massa.

Nur auf Kimi Räikkönen wird der Ferrari-Pilot aber nicht bauen können, weswegen er auch betonte, dass man auch die Arbeit weiter auf vollen Touren vorantreiben müsse, damit man ein ähnliche gutes Auto habe wie in den Rennen davor. "Ich komme nicht mit der Einstellung zu diesem Rennen, dass es nicht mehr so gut läuft wie davor", erklärte er und meinte, dass man den Sieg genauso wolle wie davor. Dabei sollen auch die kalten Temperaturen kein Hindernis sein, denn Massa musste betonen, dass es hauptsächlich vom Asphalt abhänge, ob die Reifen sich gut aufwärmen oder nicht. "Voriges Jahr war es hier nicht so warm, es war sogar recht kalt und wir hatten keine Probleme, die Reifen aufzuwärmen. Hoffentlich sind wir dieses Jahr wieder stark."

Kein Motor-Joker nötig

Wegen des Motors hat Massa auch keine Sorgen. Er wird auf den Motor-Joker verzichten und mit dem Aggregat von Valencia fahren, denn er ist sich sicher, dass das Problem verstanden wurde. "Es war allen klar, dass wir Probleme mit den Pleuelstangen hatten. Der Motor, den ich in Ungarn hatte und der Motor, den Kimi in Valencia hatte, wurden gleich montiert und mit den gleichen Pleuelstangen gebaut. Mit denen gab es aber beim Zulieferer ein Problem. Der Motor in Valencia war neu und wurde anders montiert. Da wurde jede Pleuelstange kontrolliert und es wurde auf alles geachtet", erklärte er. Und aus diesem Grund sah er die Notwendigkeit auch nicht gegeben, den Motor außerhalb des Zyklus zu wechseln, sondern war überzeugt, dass die Rennen jetzt wieder ohne Probleme zu Ende gefahren werden können.

Danach gefragt, was es nun noch brauche, um den Titel einzufahren, antwortete er mit Konstanz, Speed, Zuverlässigkeit und Glück. "Wer diese Punkte vereinen kann, wird der Fahrer sein, der die WM gewinnt." Seine zwei noch verbliebenen Konkurrenten um den Titel respektiert Massa sehr. Zu Lewis Hamilton musste er sagen: "Er ist ein toller Fahrer, sehr schnell und immer noch recht jung. Er hat gute Fähigkeiten. Ich respektiere ihn und er mich wohl auch. Ich bin mir sicher, er ist ein netter Kerl." Seinen Teamkollegen Räikkönen nahm er in Schutz und betonte, dass der seine Motivation nie verloren habe. "Man fährt als erfolgreicher Pilot nicht in der Formel 1, wenn man nicht gewinnen will. Das ist Teil der Mentalität von guten Fahrern. Ich kenne Kimi jetzt seit zwei Jahren und er ist immer noch der Gleiche wie damals." Am liebsten hätte Massa ihn aber wohl als Helfer an seiner Seite.