Nico Rosberg denkt hin und wieder an die Gefahren, die an manchen Ecken im Formel 1-Rennkalender lauern. In Ungarn ist es die drittletzte Kurve, die ihm Sorgen bereitet. Dort gibt es keine Auslaufzonen, wenn etwas bricht oder die Bremsen nicht funktionieren, kann es böse enden. Martin Kingham dachte an nichts Böses, als er sein Garagentor versperrte und dabei an der Bürgersteigkante stand.

Wenig später fand er sich auf dem Boden wieder, gestreift von einem Fiat - mit Rekordweltmeister Michael Schumacher am Steuer. "Das Letzte womit man rechnet, ist von Michael Schumacher überfahren zu werden", verriet der Brite dem Mirror. Der Ferrari-Berater soll zwei ältere Damen, ausgerechnet in einem langsam fahrenden Fiat, überholt und dabei Kingham erwischt haben. "Das zeigt wohl: einmal Rennfahrer, immer Rennfahrer", meinte Kingham. "Die alten Damen fuhren wahrscheinlich nur 30 Meilen und er sah seine Chance."

Besser im Straßenverkehr

Nico Rosberg hatte noch nie einen Autounfall, unter anderem, weil er glaubt, dass Rennfahrer bessere Autofahrer sind. "Auf der Straße hilft es wahnsinnig, F1-Fahrer zu sein", sagt der Williams-Pilot, der nur einige Beinaheunfälle hatte. Rosberg muss nicht lange überlegen, um ein Beispiel zu bringen: "Ich habe etwas geträumt und vor mir blieben alle stehen, um den Unfall zu vermeiden, hätte ich wie ein Wahnsinniger in die Eisen steigen müssen, und selbst dann wäre es eng geworden", erklärt Rosberg.

Kapitän Nico hat alles im Griff, auch auf der Straße., Foto: WilliamsF1
Kapitän Nico hat alles im Griff, auch auf der Straße., Foto: WilliamsF1

Einen Vergleich zum Boxengassenunfall von Montreal lehnt er ab. "Denn hier habe ich wirklich geträumt", sagt er. Die Lösung auf der Straße war ganz einfach: "Ich bin rechts vorbei und habe mich daneben gestellt." Als Rennfahrer seien seine geschärften Reflexe und Reaktionen für solche Situationen von Vorteil.

Rosberg hat noch ein zweites Beispiel: "Ich fahre in einem Kreisel außen, ein anderer Autofahrer innen. Er dachte, dass ich bei der nächsten Ausfahrt abfahre und wäre voll in mich rein gekracht", schildert Rosberg. "Ich habe schon die Reifen quietschen gehört. Das ist im Rennsport oft so, man sieht nichts, hört es aber quietschen. Also bin ich ausgewichen und wir haben beide die Ausfahrt genommen, obwohl ich da gar nicht hin wollte." Die trainierten Reflexe und die Auffassungsgabe haben ihm im Straßenverkehr geholfen. "Ich musste dann wenden und er konnte immer noch nicht glauben, dass es keinen Unfall gegeben hatte." Aber er stand auch nicht vor der Garage.