Viel Besuch in Hockenheim: Freunde, Vater, ehemalige Arbeitskollegen und die gesamte Firma des Herrn Papa pilgerten am Mittwoch zu den F1-Tests in Hockenheim, um Timo Glock bei der Arbeit zuzusehen. "Das war ganz witzig und gibt natürlich zusätzliche Motivation", sagt Glock, der die Nullrunde von Silverstone noch immer nicht ganz verkraftet hat. "Das ändert sich nicht so schnell bei mir", verrät Glock im Gespräch mit motorsport-magazin.com. Wenn er wegen eines technischen Defekts ausscheidet oder weil ihm ein anderer Fahrer ins Auto fährt, dann kann er es schnell abhaken, "aber wenn ich mir etwas überlegt habe, in diesem Fall den Wechsel auf Extremregenreifen, es aber nicht gemacht habe, dann ärgert mich das längere Zeit", erklärt der ehrgeizige Toyota-Pilot. "Ich bin also noch nicht darüber hinweg."

Vielleicht ändert sich dies nach einem freien Wochenende, an dem er sich gar nichts vorgenommen hat. "Ich will das einmal genießen." Danach geht es in seinen Heim-GP. "Bislang war ich bei allen meinen Rennen in Hockenheim in den Top-5", sagt er. "Das wird diesmal schwierig, andererseits kann es manchmal ganz schnell gehen. Es ist ähnlich wie in Montreal, wo ich auch immer gute Ergebnisse hatte." Vor einigen Wochen wurde er dort Vierter. "Hoffentlich läuft es in Hockenheim genauso."

Der Test stimmt ihn optimistisch, wobei sich anhand der Zeiten noch keine Rangfolge ableiten lässt. "Es liegen alle so eng zusammen, da weiß man nie, wer was mach oder mit wie viel Sprit er fährt", sagt Glock. "Es ist also schwierig, eine Prognose abzugeben." Stattdessen kann er jedoch verraten, was er getestet hat: "Wir hatten einige neue Aerodynamikteile, ein paar Komponenten für die Bremse und haben am Setup herumgespielt. Es gab also ordentlich etwas zu tun."

Am GP-Freitag könnte das zu einer längeren Wartezeit führen, bis die Strecke von irgendjemand sauber gefahren wurde. "Das kann sein, aber ich kann es leider nicht ändern", sagt Glock. "Es ist schade für die Fans, wenn 15 Minuten lang niemand fährt, aber so lange die Reifen limitiert sind, wird jeder sparsam damit umgehen, denn sie gehen auf grüner Strecke direkt kaputt." Das werde sich mit Slicks in Zukunft womöglich ändern. Diese dürften dann weiterhin mit Heizdecken vorgewärmt werden, was einige Fahrer aus Sicherheitsgründen forderten. "Das ist mir egal", sagt Glock. "Ich nehme es, wie es kommt." Andere Serien würden schließlich auch ohne Heizdecken auskommen.