Ab dem kommenden Jahr wird es in der Formel 1 eine Budgetobergrenze geben, allerdings nur versuchsweise. Strafen wird es für eine Überschreitung der Grenze noch nicht geben, dafür wird untersucht, wie gut sich die Maßnahme wirklich kontrollieren lässt. So hatte Max Mosley zwar angekündigt, eine eigene Abteilung ins Leben zu rufen, der die besten Buchprüfer aus den relevanten Ländern angehören werden, doch nach wie vor bleibt die Frage, ob sich wirklich alle Geldflüsse kontrollieren lassen.

So meinte etwa Red Bull Teamchef Christian Horner laut auto motor und sport: "Der Teufel steckt im Detail. Ein klassischer Rennstall ist einfacher zu kontrollieren als ein Hersteller, der Entwicklungsaufträge intern in der Firma vergeben kann." Sollten sich die Sorgen im kommenden Jahr nicht bewahrheiten, dann würde ab 2010 die Budgetgrenze fix festgeschrieben. Zwar wird an der genauen Durchsetzung der Grenze noch gearbeitet, fix scheint aber, dass die Budgets in drei Stufen - ein Jahr pro Stufe - nach unten wandern sollen. Problem ist allerdings schon einmal die Einstiegs-Stufe, da sich die Teams auf keinen Wert einigen können. Die einen halten 175 Millionen Euro für passend, andere 150 Millionen, Toro Rosso sogar 120.

Auch was den Endbetrag betrifft, herrschen unterschiedliche Meinungen vor. Gerhard Berger von Toro Rosso hält 60 Millionen durchaus für erreichbar, Frank Williams fände 100 Millionen Euro besser, da man es neuen Teams nicht zu einfach machen dürfe. Denn wenn wieder zu viele Teams einsteigen, müssen die TV- und Startgelder unter zu vielen Leuten aufgeteilt werden. Bei Renault kann man sich 90 Millionen am Ende der drei Stufen gut vorstellen, wobei ein Renault-Mitarbeiter dahingehend zitiert wird, dass Renault-Präsident Carlos Ghosn eher in der Formel 1 bleiben will, wenn man die Kosten in den kommenden drei Jahren reduziert würden, anstatt dass Unsummen investiert werden müssten. In dem Fall könnte das Formel 1-Projekt in Gefahr sein.

Anders als bislang, sollen nun übrigens auch die Motorkosten mit in das Budget einfließen. Das hieße, Motoren-Kunden dürften dementsprechend mehr ausgeben und Motorenbauer dürften Entwicklungskosten dazurechnen. Nicht mehr geplant ist dafür, die Nutzung der Windkanäle und der computerisierten Flussdynamik einzuschränken, wie es auch kurz geheißen hatte.