Mark Webber ist ein Freund der bedrohten Arten. Zum Saison-Auftakt musste er wiederholt betonen, wie wichtig es sei, dass Melbourne oder zumindest der Australien Grand Prix im Rennkalender bleibt, nun darf sich Silverstone über die Unterstützung des Red Bull Piloten freuen. Der Grund ist für den Australier dabei ganz einfach: "Wir brauchen einen britischen Grand Prix, wegen der Geschichte, die ihn umgibt und der Industrie, die ihn unterstützt. Das ist hier so tief verwurzelt. Wir haben schon Imola, Suzuka und andere verloren. Wir können es uns nicht leisten, Silverstone, Monza, Spa oder Strecken wie diese zu verlieren", schrieb Webber in seiner Kolumne bei der BBC.

Abhängig ist der britische Grand Prix allerdings nicht von Webber, sondern von Bernie Ecclestone, der nach wie vor darauf wartet, dass die versprochenen Umbauarbeiten passieren und gleichzeitig auch recht hohe Geldforderungen für einen Verbleib des britischen Grand Prix in Silverstone gestellt hat. Klar ist, Ecclestone ist mit den aktuellen Einrichtungen in Silverstone nicht zufrieden, obwohl Webber das nicht nachvollziehen konnte. "Es kommt viel Kritik von Bernie, aber ich war vor ein paar Wochen dort, als ich von Bahrain zurückkam und war hingerissen. Alles war erstklassig", meinte Der Australier.

So habe der Rasen schön ausgesehen, die Flaggen seien frisch gebügelt gewesen und Webber dachte sich nur: "Wow, sie geben sich echt Mühe." Aber auch ihm war klar, dass man immer zulegen könne. "Die Boxen sind eng beispielsweise - aber alles Andere ist recht gut. Silverstone ist einer der besseren Austragungsorte, wenn nicht der beste im Moment. Dennoch bin ich mir sicher, dass Bernie mit seinen Drohungen nicht blufft. Das hier ist seine Eisenbahn und er kann die Gleise legen wie er will", wusste Webber.

Deswegen war ihm klar, dass die Drohungen eines Tages auch wahr werden könnten und Ecclestone einem der anderen Länder den Zuschlag gibt, die laut seinen Aussagen nur auf einen Grand Prix warten. "Wir haben nicht das Recht auf irgendetwas - ob es ein Rennen in Großbritannien oder Australien ist. Wir hatten allerdings einen britischen Grand Prix für 60 Jahre und ich denke, Bernie könnte meinen, es wäre falsch, keinen zu haben." Für Webber wäre es jedenfalls wichtig, so viele der Traditionsstrecken zu halten wie möglich. Laut Damon Hills Aussagen von voriger Woche stehen die Chancen für Silverstone momentan bei 50 Prozent.