Wenn es ums Geld geht, kennen die Wenigsten noch Freunde. Erst recht wenn es um so viel Geld geht wie in der Formel 1. Dort verdienen die meisten Fahrer zwar jede Menge davon, aber seit diesem Jahr müssen sie auch etliches davon an die FIA abdrücken - in Form von erhöhten Gebühren für die Vergabe der Superlizenz. "Die Erhöhung in diesem Jahr ist massiv", klagt Fernando Alonso. Deshalb wollten die Fahrer über die GPDA von der FIA wissen, wofür das zusätzliche Geld genutzt wird. Die Antwort lautete: für die Sicherheit. Dafür zahlen die Fahrer gerne etwas, allerdings sei die Erhöhung doch etwas happig.

"Vor drei Jahren war mein Gehalt noch nicht so gut, wenn ich da so viel hätte bezahlen müssen, hätte mir das nicht gefallen", fühlt Doppelweltmeister Alonso mit seinen Kollegen. "Jetzt habe ich den Vorteil, dass ich mehr verdiene, aber es gibt einige Piloten, die viele Punkte geholt haben und nicht so viel verdienen." Darin stimmen die Piloten überein: die Gebühren sind ihnen zu hoch.

"Kimi Räikkönen zahlt dieses Jahr 230.000 Euro, das ist für eine Lizenz zu viel", stimmt Nick Heidfeld zu. Den kolportierten Fahrerstreik erwartet er allerdings nicht. "Das glaube ich nicht." Man habe schon lange innerhalb der GPDA über dieses Thema diskutiert, "aber Max [Mosley] war ja in letzter Zeit indisponiert". Deshalb sei das Thema nun wieder aufgekommen. "Es ist Fakt, dass die meisten F1-Fahrer kein schlechtes Geld verdienen", gibt Heidfeld zu. "Auf der anderen Seite ist die Erhöhung der Lizenzgebühren für mich nicht ganz nachvollziehbar und auch nicht angemessen."

Demnächst wollen die Fahrer mit den "relevanten Leuten" darüber sprechen und ihre Meinung kundtun. "Wann und mit wem das passiert, weiß ich nicht", sagt Heidfeld. Alonso glaubt jedoch nicht, dass es viel bringen wird. "Wir haben schon oft Dinge vorgeschlagen, aber die FIA hört nicht besonders viel auf uns. Sie bestimmen manchmal Dinge, die wir Fahrer als verrückt erachten und danach ist es schwierig, ihre Meinung zu ändern."