Heikki Kovalainen spricht nicht von Pech, wenn er seine bisherige Saison unter die Lupe nimmt. Er spricht davon, dass in den vergangenen Rennen eben immer etwas Kleines war, das ein gutes Ergebnis verhindert hat. "Das Wichtigste ist jetzt, nicht den Fokus zu verlieren und nicht zu viel darüber nachzudenken. Ich muss die Konzentration behalten, die gleiche Arbeit machen wie bisher und mich wieder in eine Position bringen, damit ich gewinnen kann. Wir werden die Probleme bewältigen und es geht nur darum, den Fokus zu halten", betonte der Finne am Donnerstag in Montreal.

Dass es schlecht für ihn gelaufen war, nannte Kovalainen Teil des Motorsports und so etwas passiere eben manchmal. Schuld wollte er dafür niemandem geben. "Es war niemandes Fehler. Auch ich habe schon Fehler gemacht und manchmal hat eben das Auto etwas. Das passiert. Wir müssen einfach nur schauen, dass wir nicht wieder die gleichen Probleme haben und dann sollte es passen", meinte er. Und auch den WM-Kampf wollte er trotz des mittlerweile recht großen Rückstands von 23 Punkten noch nicht als verloren werten. "Es ist nicht vorbei", sagte er klipp und klar.

Um seine These zu untermauern, musste er nur auf die Saison 2007 verweisen, als Kimi Räikkönen noch weiter zurück gelegen hatte und trotzdem noch den Titel gewann. "In der Formel 1 weiß man nie. Ich werde einfach weiter Gas geben wie zuvor und versuche, so viele Punkte zu holen wie möglich. Am Ende sehen wir, wie es aussieht. Im Moment sieht es vielleicht nicht so gut aus, aber es kommen noch ein paar Rennen." Obwohl Kovalainen seine Ambitionen damit klar gestellt hatte, musste er aber noch explizit verneinen, dass er möglicherweise eine Aufforderung bekommen hätte, Lewis Hamilton zu helfen. "Ich kann immer noch das Gleiche machen wie zuvor. Wir sind ein Team und natürlich will ich ihm nicht ins Auto fahren, das ist auch sicher."

Er wusste aber auch, dass es schwer werden wird, sich wieder nach vorne zu arbeiten, denn die Autos sind mittlerweile sehr zuverlässig und gerade in den Spitzenteams gibt es kaum Defekte. "Man weiß aber nie. Ein paar schlechte Rennen für die Leute vorne und ein paar gute für mich und es sieht wieder besser aus. Ich muss einfach weiter pushen, konzentriert bleiben und darf mich nicht zu sehr um die Punkte kümmern", erklärte er. Erster Stopp bei der Aufholjagd wird nun Montreal sein, wo er dank der fehlenden Fahrhilfen, des niedrigen Abtriebs und des wenigen Grips einige Probleme erwartet. "Das Auto ist etwas loser und man muss beim Bremsen aufpassen. Wenn dann noch Regen kommt, kann es schwierig werden. Vor allem zu Beginn ist der Grip niedrig und es gibt viel Staub. Das kann ein Faktor sein, er wird aber nicht viel Unterschied in der Reihenfolge des Feldes machen. Aufpassen muss man trotzdem.