Die Silly Season hat schon längst begonnen. Mittendrin in den Suppentöpfen der Gerüchteköche schwimmt Fernando Alonso. Angeblich hat er schon bei Ferrari unterschrieben - für die Saison 2010. "Es ist seltsam, zu lesen, was ich 2010 machen soll", verriet Alonso in Montreal. "Denn ich weiß noch nicht mal, was ich nächstes Jahr machen werde, geschweige denn in zwei Jahren." An den Gerüchten sei demnach nichts dran.

Die Bindung zu seinem alten und neuen Team Renault scheint allerdings nicht unbedingt etwas für die Ewigkeit zu sein. Alonso weiß, dass 2009 alle Teams bei Null beginnen. Die neuen Regeln gleichen das Feld aus. "Jeder kann stark sein", sagt er. "Aus Fahrersicht ist es eine schwierige Entscheidung, das richtige Team auszuwählen." Er werde ruhig bleiben, sich alle anhören und am Ende einem der Teams vertrauen. Das muss nicht zwingend Renault sein. "Alle sind zu diesem Zeitpunkt optimistisch, das ist immer so." Letztlich müsse man auf die innere Stimme hören und hoffen, das richtige Team gewählt zu haben.

Die kurzfristige Zukunft in Kanada sieht Alonso ähnlich wie bei den letzten Rennen. "Die Strecke ist neben Monza eine der schwierigsten für uns", glaubt er. Wegen der vielen Brems- und Beschleunigungsabschnitte werde man in Montreal Probleme haben. "Andererseits gab es hier in der Vergangenheit viele Safety Car-Phasen, vielleicht können wir daraus Kapital schlagen." In Monaco hätte das fast funktioniert, wenn er nicht zwei Fehler begangen hätte. Er sieht dem Glücksspielfaktor jedenfalls optimistisch entgegen. "Wir haben den Vorteil, dass wir mehr Risiken eingehen können, weil wir nicht um die WM kämpfen." Vielleicht zahlt sich das in Montreal aus.