Ich freue mich, nach der Pause wieder im Auto zu sitzen, aber ich habe die freien Tage auch sehr genossen. Für mich begann die Pause mit der Unterschrift des neuen Vertrages. Ich habe zwar nie daran gezweifelt, dass ich bei BMW Sauber bleibe, aber man hat eben erst etwas in der Hand, wenn beide Seiten unterschrieben haben. Ich bin überzeugt davon, dass ich meine sportlichen Ziele mit diesem Team verwirklichen kann. Alle, die neu anfangen, kommen mit einem Fünfjahresplan daher, an dessen Ende sie Weltmeister sein wollen. Meistens geht das schief, und letztlich ist Erfolg in der Formel 1 auch nicht planbar. Aber die Kombination aus der Sauber-Mannschaft und BMW funktionierte von Anfang an recht gut, und es ist toll, dass wir im zweiten Jahr schon in jedem Rennen um vordere Plätze kämpfen. Da sind keine Träumer am Werk. Die Ziele unseres Teams sind hoch, aber die Vorgehensweise ist realistisch. Im kommenden Jahr wollen wir unsere ersten Rennen gewinnen. Ich glaube fest, dass wir das schaffen können. Ich werde ständig gefragt, für wie viele Jahre mein neuer Vertrag gilt. Aber BMW will immer nur die Fahrer für die kommende Saison bekannt geben. Über die tatsächliche Vertragsdauer sagt das nichts.

Die zwei freien Wochen habe ich zuhause mit meiner Familie verbracht, und das Wort Familie hat für mich seit Jodas Geburt eine noch schönere Bedeutung. Das ist toll! Die Zeit verging sehr schnell, zumal auch einiges liegen geblieben war, was ich zu erledigen hatte.

Ich mag die Berg- und Talbahn hier in Istanbul recht gern, vor allem die Kurve acht. Die ersten beiden Trainings verliefen soweit okay. Ich habe ein neues Chassis bekommen und bin in der ersten Session auch gleich zu Anfang rausgefahren, um einige Tests zu erledigen. Die zweite Session wurde leider um eine halbe Stunde verkürzt, weil sich eine Drainage-Abdeckung gelöst hatte, der erst wieder befestigt werden musste. Wir haben aber trotzdem die wichtigsten Punkte von unserem Programm abgearbeitet und die Reifen miteinander verglichen. Am Ende der Session gab es anscheinend ein technisches Problem mit meinem Auto. Jetzt werten wir die Daten aus, und morgen konzentrieren wir uns auf die Qualifying-Vorbereitung. Das Wetter soll so bleiben, wir können uns also auf ein Hitzerennen einstellen.