Max vs. Bernie war dank der Anwesenheit beider Protagonisten in Monaco ein vorherrschendes Thema. Mosley war am Vormittag beim Training durch die Boxengasse flaniert, hatte aber laut eigenen Angaben keine Zeit, um sich den Fragen der Presse zu stellen. Danach zog er sich in sein Büro an der Strecke zurück, um zu arbeiten. Bernie Ecclestone war schon etwas gesprächiger und er musste natürlich über Mosleys Brief sprechen, in dem er an die Präsidenten der FIA-Clubs geschrieben hatte, dass die FIA die Kontrolle über die Formel 1 verlieren könnte, wenn er am 3. Juni abgewählt wird.

Bernie Ecclestone mag keine Nebelwände, Foto: Sutton
Bernie Ecclestone mag keine Nebelwände, Foto: Sutton

Für Ecclestone war das aber nichts Anderes als ein Ablenkungsmanöver, um vom eigentlichen Thema abzulenken, um das es gehe; nämlich dem Sexskandal, in den Mosley verwickelt ist und um den es am 3. Juni eigentlich geht. "Max errichtet im Moment eine kleine Nebelwand, um den ganzen anderen Nonsens zu stoppen. Er wird sagen, wovon er glaubt, dass es die richtige Sache ist. Im Endeffekt ist es einfach: wenn ihm dieser Vorfall nicht passiert wäre, der total privat ist, hätte er die Clubs dann so informiert, wie er das gemacht hat?", fragte sich Ecclestone.

Denn immerhin hatte Mosley ganz klar betont, dass er aktuell in schweren Verhandlungen mit Ecclestone und Rechteinhaber CVC stehe, um zu verhindern, dass die FIA die Kontrolle über die Regeln der Formel 1 und das Vetorecht für einen zukünftigen Verkauf der Rechte verliert. Im Krieg mit Mosley wollte Ecclestone aber nicht sein und antwortete deswegen auf die Frage auch einfach nur mit: "Nein, ich denke nicht." Dennoch musste er betonen, dass es keine Notwendigkeit gebe, um über die Zukunft der Formel 1 zu diskutieren, auch wenn Mosley gemeint hatte, dass die Rechteinhaber um die Neuverhandlung des auf 100 Jahre festgelegten Rechte-Deals gebeten hatten.

"Ich weiß, wie die Zukunft der Formel 1 aussieht, da gibt es nichts, was diskutiert werden muss", betonte Ecclestone. Was den Brief betraf, den CVC seinerseits an die FIA-Clubs schreiben wollte, um auf den von Mosley zu antworten, so erklärte der Formel 1-Boss, dass der noch gar nicht verfasst worden sei. Danach gefragt, ob es an diesem Wochenende passieren wird, meinte er nur: "Wir werden sehen." Immerhin soll der geschäftsführende Teilhaber von CVC, Donald McKenzie, am Wochenende auch in Monaco sein.