Die Formel 1 ist zu teuer. Darüber sind sich Experten, Teamverantwortliche und Fans einig. Gerhard Berger weiß aber genau, dass es verschiedene Sichtweisen gibt. "Die Budgets schießen in den Himmel und sollten stark reduziert werden", fordert der Toro Rosso-Mitbesitzer. Aber es gebe eben immer zwei Seiten der Medaille. "Wenn man ein Automobilhersteller ist, hat man eine ganz andere Sichtweise als ein unabhängiges Team." Für Toro Rosso, Force India und Williams sei es jedoch sehr wichtig, dass die Budgets konkurrenzfähig würden.

Auf dem Weg dorthin spiele die FIA eine wichtige Rolle, um den richtigen Kompromiss zu finden. "Damit die F1 wieder 24 oder 26 Autos erhält und nicht nur 20 oder gar 18", betont Berger. Williams-CEO Adam Parr fügte auf der Donnerstags-Pressekonferenz an: "Wir geben heute dreimal so viel aus wie vor 10 Jahren und es gibt Teams da draußen, die dreimal mehr ausgeben als wir es uns leisten können."

Max Mosley ist deshalb ein Verfechter einer Budgetlimitierung. "Grundsätzlich ist es keine schlechte Idee", sagt Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali. "Aber wir haben einige Bedenken bezüglich der Kontrolle." Zudem müsse es wirklich eine Budgetgrenze sein und keine Verschiebung in andere Bereiche.

Noch zehren mehrere Teams von der Geldquelle der Mineralölunternehmen. Doch die steigenden Preise deuten an, dass auch diese Quelle möglicherweise bald versiegen könnte. "Wenn man sich die Boote im Hafen anschaut, scheint es noch keine große Auswirkung zu haben", scherzt Christian Horner. Trotzdem sei die F1 natürlich von den Marketingbudgets der Unternehmen abhängig. "Derzeit scheint die F1 aber populärer zu sein denn je und das Interesse am Sport ist extrem hoch."