Wenn es einem zu kalt ist und man Zeit und Geld hat, dann fährt man auf Urlaub. Wenn man im Urlaubsort ist und es ist einem zu kalt, dann hat man Pech gehabt, ist man am Urlaubsort, es ist zu kalt und man muss arbeiten, dann hat man die wohl bekannte Karte aus der Gesäßtasche gezogen. Fünf deutsche Reisende durften das am beliebten Reiseziel Istanbul merken, wo es kalt war, kurz regnete und die Straßenreinigung sogar noch die Arbeit erschwerte.

Für Nico scheint immer die Sonne, Foto: Sutton
Für Nico scheint immer die Sonne, Foto: Sutton

Urlauber Nick hatte sich aufgrund der Kälte einen Norweger-Bart statt einen Norweger-Pulli angelegt und musste merken, dass das nicht genug war. "Mein Problem ist, dass ich die Reifen nicht schnell genug auf Temperatur bringe", sagte er nach einem quälenden Urlaubs-Arbeitstag. Denn das Wetter war nicht nur für ihn unangenehm (man fährt auch sicher nicht in die Türkei, um es kalt zu haben), sondern es schränkte auch seine Arbeitsleistung ein. "Sobald die Reifen richtig arbeiten, ist es okay, aber das dauert einfach zu lange. Daran müssen wir jetzt arbeiten", erklärte er.

Der Reisende Timo war nicht minder durch die äußerst unpassenden Witterungsbedingungen im Urlaubsgebiet beeinträchtigt. Denn ein leichter Regen und das sowieso untürkische Wetter machten den Boden rutschig. "Ich kam von der Strecke ab und konnte mich nicht vom Kerb fernhalten, wo ich mir den Frontflügel beschädigte", erzählte er dann auch von seinen Erlebnissen. Doch alles war nicht schlecht für Timo, auch wenn man niemanden so einen Urlaub wünschen würde. "Trotzdem hatte ich einen starken Long Run mit konkurrenzfähigen Rundenzeiten", dachte er zurück.

So ein Pulli hilft, Foto: Sutton
So ein Pulli hilft, Foto: Sutton

Urlauber Nico ist generell ein sonniges Gemüt, deswegen wollte er zu dem bedeckten Himmel und den flotten 13 Grad gleich gar nichts sagen, die ihn schon blau anlaufen ließen, als er seinen Zeh ins Meer steckte. Denn auch wenn er im Urlaubsland zur Arbeit gerufen wird, ist er voll dabei. "Wir haben heute viel erledigt, vor allem auf der Aero-Seite. Wir haben definitiv Fortschritte gemacht und gehen in die richtige Richtung. Wir sind aber noch nicht hundertprozentig da", berichtete er und stellte sich schon auf den nächsten Arbeitstag ein.

"Für den Süden ist es sehr frostig, aber wenn mehr Grip da ist, wird es auch für die Reifen besser", meinte Ferien-Fan Sebastian, der trotz der Temperaturen nicht bereit war, Zehntel gegen Grad einzutauschen. "Wichtiger ist das eigene Gefühl und das hat am Ende des Trainings gestimmt", sagte er dazu. Allerdings erlebte er eine schmutzige und rutschige Arbeitsoberfläche - und das noch dazu im Urlaub. "Sie hat sehr wenig Grip und deshalb ist es schwierig für die Reifen", klagte er über die beinahe unwürdigen Bedingungen.

Ganz schlimm lief es für Adrian. Da war er im Urlaubsland, sollte arbeiten, doch wegen eines Defekts durfte er dann nicht einmal das vernünftig. Und bis er zwangsläufig in der Kälte zittern und zuschauen musste, war es auch nicht so grandios gelaufen. "Viele Fahrer hatten Balanceprobleme, darunter auch wir", erzählte Adrian über den Vormittag. "Am Nachmittag nutzten wir den harten Reifen für Long Runs, aber das hat zunächst nicht funktioniert." Als das Zunächst dann vorbei war, war die Arbeit aber wegen der Probleme eben auch vorbei. Es gibt also doch noch eine Steigerung. Ist man am Urlaubsort, es ist zu kalt, man muss arbeiten und man kann gar nicht arbeiten, weil etwas nicht funktioniert, dann ist wirklich etwas am dampfen - andererseits könnte es ja wärmer werden, wenn was dampft...