Einiges an Staub hat Radovan Novak vom tschechischen Automobilverband mit seiner Aussage aufgewirbelt, wonach er es für möglich halte, dass McLaren hinter den Beschattungen von Max Mosley stecken könnte. Novak bleibt bei seiner Vermutung, dass die Spionageaffäre des letzten Jahres, welche McLaren eine empfindliche Geldstrafe eingebracht hat, das Motiv dafür sein könnte.

Doch McLaren möchte diese Behauptungen nicht auf sich sitzen lassen und bittet Novak in einem Brief darum, seine Kommentare, welche er gegenüber Radio Impuls geäußert hat, klar zustellen. Novak sprach darin über eine mögliche Verschwörung gegen den FIA Präsidenten. "Ich möchte nicht darüber sprechen, um welche Art von Falle es sich gehandelt haben könnte, aber ich glaube es handelt sich um eine Falle", so Novak. "Wenn die FIA, nach einem Vorschlag von Max Mosley, über jemand eine empfindliche Strafe verhängt, dann gibt es einem das Gefühl, dass es sich um eine Falle handeln könnte."

Novak bestätigte, dass er McLaren verdächtigt hat, doch es wird weiter über die Bedeutung seiner Worte spekuliert, da sein Statement nicht direkt in das Englische übersetzbar sei. Doch Novaks Aussagen blieben natürlich nicht unbemerkt und so spricht sich Ron Dennis in einem Statement kategorisch dagegen aus, dass McLaren in dieser Sache involviert gewesen sei. Vielmehr fordert Dennis eine Aufklärung darüber, was Radovan Novak tatsächlich gesagt haben soll.

Aber selbst die offizielle Stellungnahme von McLaren kann den Tschechen nicht von seinen Vermutungen abbringen. "Es ist definitiv eine der Möglichkeiten, über die man als intelligent denkender Mensch nachdenken muss", sagte Novak gegenüber der Czech Press Agency. "Aber vielleicht weiß Mr. Mosley bereits wer dahinter steckt."

Unabhängig von den Hintergründen der Affäre glaubt Novak daran, dass die Chancen für einen Verbleib von Max Mosley als Präsident der FIA 50:50 stehen. "Momentan hat die FIA zwei unterschiedliche Bereiche. Zum einen den Automobilsektor und zum anderen den Motorsportsektor", so Novak. "Ich bin Mitglied des Sportverbands [WMSC]. Es gibt 24 Mitglieder [exklusive Max Mosley und Bernie Ecclestone] und wir haben letzte Woche darüber abgestimmt, wie diese ganze Sache hier weitergehen soll", sagte Novak.

"Es gab neun Personen, die für Max Mosley waren und wiederum neun andere, welche gegen den FIA Präsidenten waren. Sechs weitere enthielten sich der Wahl", sagte er. "Wenn man diese Zahlen auf alle Mitglieder projiziert, dann sehe ich die Chancen 50:50. Ich persönlich denke, dass die Sportverbände mit Mosley weitermachen wollen, während sich einige Automobilverbände dagegen aussprechen werden."