Tony Teixeira ist im Motorsport kein unbekannter Name. Immerhin ist er der Vorsitzende der A1GP, des so genannten Weltcups des Motorsports. Und er wurde in der Vergangenheit auch immer wieder mit einem möglichen Teamkauf in Zusammenhang gebracht. Diese Pläne hat er mittlerweile verworfen, da die Zukunft Kundenautos nicht mehr erlaubt. Sähe es anders aus, dann hätte es durchaus ein A1-F1-Team geben können, wie er gegenüber Reuters verriet.

"Wir wollten ein A1-Team in der Formel 1, wo die Sieger der A1GP-Serie in der F1 hätten mitfahren können. Der Grund dafür war, dass es der Traum eines jeden Kindes ist, irgendwann in die Formel 1 zu kommen", sagte er. Sein erstes Kaufziel war im vergangenen Jahr die Mannschaft von Spyker gewesen, die von Ferrari mit Motoren beliefert wird - eben jenem Ferrari, das im kommenden Jahr die A1-Autos entwerfen und bauen wird. Schließlich ließ Teixeira aber wegen Bernie Ecclestone ("Er brauchte Indien") Vijay Mallya den Vortritt, weswegen er sich auf Toro Rosso verlegte - auch ein Ferrari-Kunde.

Die Ankündigung von Dietrich Mateschitz, dass Red Bull seine Anteile am Team vor 2010 verkaufen wird, kam allerdings zu spät. Denn wie Teixeira erklärte, seien die Gespräche bereits Ende 2007 abgebrochen worden. "Wir wollten in der Spitze mitfahren und das bedeutet in den Top Ten. Der einzige Weg, wie wir das schaffen konnten, waren Kundenautos. Anders gesagt, wir wären das Ferrari-B-Team gewesen und deswegen hätte ich Toro Rosso gekauft", meinte er.

Angeblich standen die Gespräche auch kurz vor einem Abschluss, doch dann kam die Regeländerung, die Kundenautos nicht mehr erlaubt. "Als sie die Regeln geändert haben, war ich durch. Wie Sie wissen, ist Prodrive auch gegangen", betonte er. Und das Team von David Richards hätte eigentlich so etwas wie das McLaren-B-Team sein sollen. Laut Teixeira hätte das alles Sinn gemacht. "Da wäre Red Bull mit Renault, Williams mit Toyota und Aguri mit Honda gewesen. Das macht Sinn für uns, denn es gab keinen Weg, wie wir unser eigenes Chassis hätten entwickeln können und dann auch noch vorne mitgefahren wären. Ich gebe nicht vor, so viel Geld zu haben und selbst wenn ich es hätte, würde ich es nicht in die Formel 1 stecken; das wäre verrückt", sagte er.

Denn sein einziges Ziel war es, die A1GP durch die Formel 1 bekannter zu machen. Der Grund dafür ist simpel: "Die Formel 1 ist immer noch die größte Vermarktungsmaschinerie, die zur Verfügung steht." Aufgrund des aktuellen Regelstandes ist Teixeira nicht interessiert, auch nicht an Super Aguri, das gerade händeringend nach einem neuen Besitzer sucht. "Wenn sich die Regeln ändern, werden wir die Ersten sein, die nach einem Team suchen. Ich denke, jeder weiß das, Dietrich Mateschitz weiß das. Super Aguri musste ich aber erklären, dass ich nicht Honda oder Ferrari sein kann. Wenn sich die Regeln ändern, dann würde ich nach einem Platz in der Formel 1 suchen. Wenn sich die Regeln nicht ändern, dann gibt es für uns nichts zu holen."