Es war das Duell der Saison 2006: Michael Schumacher gegen Fernando Alonso. Rekordweltmeister gegen den amtierenden Weltmeister. Für einen Tag kehrten beide Rivalen der Vergangenheit in Barcelona zurück auf die Piste - wie vor zwei Jahren behielt der Spanier die Oberhand. Mit einer Zeit von 1:18.483 Minuten fuhr Alonso die schnellste Runde des dritten Testtages auf dem Circuit de Catalunya. Der Edel-Ferraritester und Freizeitmotorradfahrer belegte mit gut acht Zehnteln Rückstand Rang 2 vor seinem Landsmann Adrian Sutil im Force India.

Die Slicks mischten die Zeitentabelle auf., Foto: Hartley/Sutton
Die Slicks mischten die Zeitentabelle auf., Foto: Hartley/Sutton

Allein dieses Bild zeigt: auch am vorletzten Testtag vor dem Großen Preis von Spanien verzerrten der Einsatz von Slick-Reifen und der aktuellen oder neuen Aerodynamik die Zeitentabelle. So fuhr Schumacher mit einem Aeropaket, welches den Downforce von 2009 reproduzieren sollte. Trotzdem bestätigte Renault den Aufwärtstrend mit den neuen Aerodynamikteilen, zu denen auch am Mittwoch die Red Bull-ähnliche Haifischflosse gehörte. In der letzten Teststunde fuhr Alonso aber auch Vergleichstests mit der herkömmlichen Motorabdeckung. "Ich bin mit den Entwicklungen zufrieden", zog Alonso Bilanz. "Wir müssen trotzdem weiter verbessern, da unsere Konkurrenten anscheinend auch einen Schritt gemacht haben."

Sutil sorgte in seinem VJM01 am Vormittag für den ersten Dreher des Tages, kam jedoch ohne Schäden an die Box zurück. "Wir hatten ein kleines Problem mit der Kupplung, aber wir konnten trotzdem unser Programm abschließen", bilanzierte Mike Gascoyne. "Das Auto hat sich seit dem letzten Test im Februar stark verbessert", sagte Sutil. "Es sieht gut aus für das Rennen."

Alonso hatte mehr Probleme als Sutil: er rollte kurz nach 15:00 Uhr in Kurve 10 aus. Ein ähnliches Schicksal ereilte Robert Kubica um 17:18 Uhr. Der Pole kam in Kurve 5 wegen eines technischen Problems von der Bahn ab und schlug leicht in die Reifenstapel ein. Dabei wurden die Vorderradaufhängung und der Frontflügel des F1.08 leicht beschädigt - in der Endabrechnung fuhr er die viertbeste Zeit. Bereits eine Stunde vorher drehte sich Sebastien Bourdais in Kurve 9 und schlug in die Reifenstapel ein. Der neue STR3 kam schwer beschädigt auf dem Abschleppwagen zurück an die Box. Danach musste Toro Rosso den ersten Test mit dem neuen Wagen vorzeitig abbrechen. Sebastian Vettel wird somit nicht wie geplant am Donnerstag seine ersten Runden mit dem neuen Auto fahren können. Möglicherweise ist sogar das Debüt in der Türkei gefährdet.

Der STR3 kehrte nicht auf den eigenen vier Rädern zurück., Foto: Hartley/Sutton
Der STR3 kehrte nicht auf den eigenen vier Rädern zurück., Foto: Hartley/Sutton

In der Zeitenliste hatte sich Bourdais bis zu seinem Unfall auf Platz 8 gefahren. Damit ließ er Mark Webber und Jarno Trulli hinter sich. Vor ihm reihten sich Nico Rosberg (nur behindert von einem technischen Problem am Morgen), Rubens Barrichello und Lewis Hamilton auf den Plätzen 4 bis 6 ein. Hamilton, Webber, Trulli und Bourdais waren die einzigen Fahrer, die den gesamten Tag nur mit Rillenreifen fuhren.

Bei Toyota veränderte das Team das geplante Programm, da für den Donnerstag Regen vorhergesagt wird. So testete Trulli vor allem neue Aerodynamikteile, Dämpfer und Aufhängungen, arbeitete aber auch am Setup für den Spanien GP. Allerdings wurde sein Tag von einem Getriebeproblem behindert. "Wir haben am Morgen sehr gute Rundenzeiten hingelegt", war er dennoch zufrieden. "Dann mussten wir leider kurz unterbrechen, was den Tag schwieriger machte." Nach der Reparaturpause hatten sich die Bedingungen verändert, die Strecke war schmutziger, weil der Wind auffrischte. "Trotzdem haben wir das Beste aus den Kilometern herausgeholt", glaubt Gerd Pfeiffer.