Der verpasste achte Platz in Bahrain ärgerte Timo Glock auch ein paar Tage später noch ein wenig. Denn er war sich sicher, dass er ohne das Problem am Getriebe bei der letzten Serie von Boxenstopps an Nico Rosberg hätte vorbeigehen können. Trotzdem wollte er nicht unzufrieden sein, denn er hatte im Rennen Plätze gutgemacht und bei Jarno Trulli gesehen, wie stark das Auto ist. Und generell fühlt er sich nach den ersten drei Rennen der Saison schon recht wohl. "Ich genieße es sehr. Es ist nicht so anders als in anderen Rennklassen, aber was man merkt, ist, dass der Zeitplan im Vergleich zur GP2 oder Champ Car recht gedrängt ist", meinte der Toyota-Pilot.

Denn es wird viel gereist, weswegen er mittlerweile auch einige Flughäfen kennen lernen durfte. "Doch so ist das Leben eines Formel 1-Fahrers. Das ginge nicht, wenn man Flugangst hätte", sagte er. Und auch bei der Testarbeit ist um einiges mehr zu erledigen als in anderen Klassen, da in der GP2, bei den Champ Cars oder in der Formel 3 Testbeschränkungen gelten, die noch restriktiver sind als in der Formel 1. "Man sammelt hier viele Informationen bei den Tests und man muss verstehen, wie man die verwendet und das Setup in die richtige Richtung bringt. Es ist interessant, Jarno beim Testen zuzusehen, denn er hat so viel Erfahrung und wenn ich ihm bei der Arbeit zusehe, dann weiß er einfach, was er zu tun hat. Er ist so professionell und ich lerne viel", erklärte Glock.

Dadurch hat sich auch sein Zugang geändert, denn die Entwicklung des Autos geistert nun ständig durch seinen Kopf und er versucht auch immer, sich zu steigern. "Es ist kein einfacher Prozess, auch wenn so viel Entwicklung passiert. Wenn man nur einen kleinen Fehler macht und in die falsche Richtung geht, dann verliert man Zeit", betonte er. Das machte er auch daran aus, dass die Formel 1 einfach viel komplexer ist als beispielsweise die GP2. Das Auto hat mehr Aerodynamik, wodurch schon eine kleine Änderung des Windes große Auswirkungen hat. "Dann gibt es die gerillten Reifen, die einen ganz anderen Zugang verlangen als Slicks, also gab es viel Arbeit. Ich entwickle mich aber konstant weiter und ich bin recht zufrieden damit, wie es bislang läuft."

Nun freut sich Glock auf den kommenden Test in Barcelona. Denn im Winter war es für ihn dort nicht so ideal gelaufen, nachdem er die Reifen nicht zum Arbeiten brachte. "Die Temperaturen waren aber recht niedrig und das wird dieses Mal nicht der Fall sein. Jarno hatte ein besseres Gefühl und er fuhr am letzten Tag der Vorsaison-Tests die beste Zeit", sagte Glock. Er erwartet viel Arbeit, da neue Aero-Teile kommen, für Toyota das erste große Aero-Paket in dieser Saison.

Die Stimmung in der Mannschaft ist derweil gut, wie Glock betonen musste. Trullis gute Ergebnisse und auch sein gutes, wenn auch durch das Getriebeproblem gebremstes, Rennen haben weiteren Aufschwung gebracht. "Man konnte schon in Melbourne sehen, wie gut es für die Motivation war, dass wir beide Autos in Q3 hatten. Und dann haben wir in Malaysia und Bahrain gezeigt, dass unser Auto wirklich konkurrenzfähig ist, also sieht man nun, dass alle so viel pushen wie es geht", sagte er. Er sieht Toyota nun als "Best of the Rest" hinter McLaren, Ferrari und BMW Sauber, wobei es dort aber eng zugeht. "Die Top Drei Mannschaften sind nicht so weit weg und es ist so knapp zwischen Red Bull, Williams und uns. Das ganze Team arbeitet hart und fühlt sich optimistisch."