Der Rücktritt von Michael Schumacher bedeutet nicht, dass der Deutsche die Formel 1 völlig hinter sich gelassen hat. Lediglich die Sitzposition hat sich verändert, aus dem Schalensitz im Cockpit wurde ein Ohrensessel im Wohnzimmer. Per Datenleitung ist Schumacher direkt mit dem Team verbunden. Ein Zeitenmonitor gibt ihm Auskunft über das Geschehen auf der Piste. "Das ist aber nicht so wichtig wie die Kommunikation des Teams", sagte der Rekordweltmeister gegenüber auto-motor-und-sport.de.

Michael Schumacher hat weiterhin viel Spass mit der Formel 1, aber vom Wohnzimmer aus., Foto: Sutton
Michael Schumacher hat weiterhin viel Spass mit der Formel 1, aber vom Wohnzimmer aus., Foto: Sutton

Mit gelitten hat Schumacher auch zu hause in der Schweiz, vor dem Bildschirm. "Natürlich leidet man", sagte er. "Auf der anderen Seite ist dies der Rennsport. So hart wie es klingt, so etwas gehört dazu. Ich kann nur eines sagen: Es ist mir lieber, wenn so etwas am Anfang der Saison passiert als am Ende des Jahres, wenn man dann dadurch die Meisterschaft verliert", sagte Schumacher.

Deswegen zweifelt der Familienvater auch nicht daran, dass Ferrari 2008 abermals Weltmeister wird. Auch wenn Felipe Massa, der sozusagen bei Schumacher die Lehre gemacht hat, ein bisschen optimistisch in die erste Kurve des Jahres ging und sich drehte, steht dessen Talent für Schumacher außer Zweifel. "Felipe ist danach eigentlich ein positives Rennen gefahren und er hat gut Boden gutgemacht. Die Safety-Car-Phasen kamen für beide Fahrer zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt."

Der amtierende Formel 1 Weltmeister Kimi Räikkönen wurde auch von Schumacher in Schutz genommen. Vor allem die Szene bei der Räikkönen sich mit einem kapitalen Verbremser verabschiedet hat, hat für viel Gesprächsstoff gesorgt. "Ja, er war optimistisch. Der Ausrutscher ist aber nach einer Safety-Car-Phase passiert und zwar in der Kurve 3, der ersten Kurve, wo richtig gebremst wird. Das ist eine kritische Phase. Man muss erst wieder die Reifen aufwärmen. Kimi hatte alte Reifen drauf und die ließen sich wesentlich schwieriger wieder auf Temperatur bringen wie die Reifen auf dem Auto von Kovalainen."

Für seine deutschen Nachfolger konnte sich Michael Schumacher auch begeistern. Allen voran Nick Heidfeld und Nico Rosberg die gleich zu Beginn der Saison das Podium gestürmt haben und sich nur von Wunderkind Lewis Hamilton geschlagen geben mussten. "Ich habe mich gefreut. Generell ist es schön zu sehen, dass mit BMW und Williams zwei Teams wesentlich näher an die Spitze herangerückt sind und, dass diese Teams die Sache hier und da etwas spannender gestalten können", sagte Schumacher. Schön reden will der erfolgreiche Rennfahrer die Situation aber auch nicht. "Es gibt immer noch eine Lücke zu den Topteams Ferrari und McLaren."

"Wie groß die Lücke in Wahrheit ist, wird man erst dann sehen, wenn alle Vollgas fahren. In Australien wurde das Ergebnis durch die Safety-Car-Phasen etwas verfälscht", so Schumacher. Für Malaysia bleibt Michael Schumacher nur eines zu sagen. "Ich hoffe das Rennen geht gut für uns aus und zwar mit einem Sieg."