Kurz nach dem Ende des Rennens in Melbourne ging Sebastien Bourdais noch davon aus, dass er einen Punkt geholt hatte. Nach Rubens Barrichellos Disqualifizierung wurden noch zwei daraus. So oder so, der Franzose war trotz Punkten beim Debüt nicht allzu glücklich mit dem Rennen, da ihn ein Defekt kurz vor Schluss den vierten Platz gekostet hatte. "Es ist nicht das erste Mal, dass ich im Rennsport eine Enttäuschung erlebt habe und es wird auch nicht das letzte Mal sein. Was wichtig ist, das Team hat sehr gut gearbeitet, schnell reagiert und mich schnell in die Box geholt, als die Lichter für das zweite Safety Car ausgingen. Das war eine tolle Entscheidung", meinte Bourdais.

Obwohl er nach seinem zweiten Stopp den Rest des Rennens durchfahren konnte, war die Aufgabe einigermaßen schwer. Denn zunächst drängte Robert Kubica hinter ihm, dann waren es Fernando Alonso und Heikki Kovalainen. "Einmal habe ich entschieden, etwas zurückzunehmen, aber ich habe gemerkt, dass ich ein paar Fehler machte, also habe ich mehr gepusht und eine kleine Lücke herausgefahren. Ich habe mich nicht auf die Boxentafel zu schauen getraut, ich wusste aber, dass das Rennen bald vorbei sein würde", schilderte der Franzose. Beim Start hatte er sich noch schwer getan, da er viel Benzin an Bord hatte, das wurde aber besser. Doch beim ersten Restart lief der Funk nicht, weswegen er den etwas verschlief. Bereits Barrichellos Disqualifikation erahnend, meinte er noch: "Ich hoffe, wir bekommen zwei Punkte und das ist im ersten Grand Prix nicht schlecht."

Viel schlechter ging es Sebastian Vettel, der eigentlich eine viel bessere Ausgangsposition hatte als Bourdais. Er blieb am Start zunächst einmal kurz stehen. "Es gab nichts, was ich tun konnte, da das Problem nicht mein Fehler war. Deswegen bin ich nach hinten zurückgefallen und am Weg in die erste Kurve hatte ich Kimi links und Jenson rechts. Ich wollte so nahe wie möglich an Kimi dran bleiben, damit ich dem Auto rechts genug Platz gebe. Als ich in die Kurve ging, hatte ich das Gefühl, dass ich rechts getroffen wurde. Das drehte mich herum und ich war mitten in einer Kollision", war Vettel enttäuscht. Für ihn war das Rennen damit auch gleich zu Ende und seine Rennsaison ist dadurch auch erst wenige 100 Meter alt.

Für Sebastian Vettel kam das Ende sehr schnell, Foto: Sutton
Für Sebastian Vettel kam das Ende sehr schnell, Foto: Sutton

Bei Teamchef Gerhard Berger wollte trotz des Ausfalls von Vettel aber die Freude über das gute Abschneiden Bourdais' überwiegen. "Er hat das ganze Wochenende bewiesen, dass er die richtige Wahl neben Vettel war", freute sich der Tiroler. Er bezeichnete das Qualifying des Franzosen zwar als etwas unglücklich, das Rennen dafür als fantastisch. "Er hat gegen die Besten gekämpft und seine Position auch am Ende auf alten Reifen gehalten", war Berger begeistert. Bourdais habe keine Fehler gemacht und das Rennen richtig gelesen, fügte er noch an. "Ich denke, wir haben ein tolles Team und haben das ganze Wochenende eine großartige Leistung gezeigt. Das Glück war nicht auf unserer Seite und es tut weh, sicherer Vierter zu sein und es dann zwei Runden vor Schluss zu verlieren. Wir werden es am nächsten Sonntag wieder probieren, aber vierte Plätze kommen nicht so oft vorbei, als muss man sie nutzen, wenn sie da sind", meinte Berger und freute sich wenigstens über die gewonnenen Punkte. Was Bourdais gestoppt hatte, konnte er dafür noch nicht sagen.