Der Grand Prix von Großbritannien hat Tradition in der Formel 1. Allerdings ist die Formel 1 im Begriff, mehr und mehr Traditionen zu verdrängen und dem könnte auch das Rennen in der Heimat des Motorsports zum Opfer fallen. Bernie Ecclestone hatte in den letzten Jahren kein Geheimnis daraus gemacht, dass es in Silverstone einige Renovierungsarbeiten geben müsse, damit der große Preis auch über den aktuellen Vertrag hinaus dort bleibt. Interessenten aus anderen Ländern gäbe es genug, warnte der Formel 1-Boss. Sollte das eintreffen, wäre ein Grand Prix verloren, der seit 1950 im Kalender steht.

"Keinen britischen Grand Prix zu haben, wäre bizarr, wenn man bedenkt, dass so viel Motorsport in Großbritannien beheimatet ist", meinte nun David Coulthard. Er nutzte einen simplen Vergleich, um die Bedeutung des Rennens zu veranschaulichen. "Wenn Software und Computer in Silicon Valley in den USA zuhause sind, dann müssen wir festhalten, dass Motorsport hier zuhause ist." Coulthard erinnerte sich an die Zeiten, als er erstmals Ende der 80er an die Strecke kam, um den Grand Prix anzusehen. "Wir haben gecampt und sind im Schlamm herum gestiegen. Es war nicht sehr glamourös, aber es ist unmöglich, keinen britischen Grand Prix zu haben."

Allerdings musste auch der Schotte erkennen, dass Motorsport ein Geschäft ist, bei dem es die Finanzen stimmen müssen. "Das meiste Geld kommt vom TV und nicht von den Zuschauern an der Strecke. Die Popularität des Sports wächst und es gibt mehr und mehr Länder, die sich so gut wie möglich nach außen darstellen wollen und es gibt keinen besseren Weg als die Formel 1", erklärte er. Vor allem im asiatischen Raum versuchen das einige Länder. Singapur stößt in diesem Jahr zum Formel 1-Kalender dazu. Abu Dhabi wird 2009 seine Aufwartung machen und Indien ist ab 2010 so gut wie sicher. Der Vertrag von Silverstone endet 2009 und wurde bislang noch nicht verlängert.