Für die Teams sind back-to-back Rennen innerhalb einer Woche ein zweischneidiges Schwert. Die einen haben nicht genügend Zeit, ihren Erfolg gebührend zu feiern, die anderen sind froh, dass es nach der Enttäuschung des ersten Wochenendes direkt weiter zum nächsten geht. In beiden Fällen stöhnen die Logistiker: denn die haben weder Zeit zum Feiern, noch zum Trauern - sie müssen die 30-40 Tonnen schwere Fracht von einer Rennstrecke zur nächsten transportieren.

Dank der Mithilfe des offiziellen F1-Logistikpartners DHL sind aber auch die gut 1.600 Kilometer zwischen Fuji und Shanghai rechtzeitig zu bewältigen. "Ein Doppelpack ist für alle im Team immer eine besondere Belastung - das gilt umso mehr, wenn beide Rennen hintereinander in Asien stattfinden", weiß BMW Motorsportdirektor Mario Theissen. "Vor allem die Logistiker sind gefordert."

Ganz besonders, wenn es zu unvorhersehbaren Zwischenfällen gekommen ist. Im Falle von McLaren Mercedes ist "unvorhersehbarer Zwischenfall" noch eine nette Umschreibung dessen, was Fernando Alonsos Einsatzauto in der 41. Runde des Japan GP widerfahren ist. Der Spanier verlor im starken Regen die Kontrolle über seinen Silberpfeil, drehte sich mit Aquaplaning von der Strecke und schlug hart in die Mauer ein. Damit waren nicht nur seine Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis zertrümmert, auch sein Auto muss ausgiebiger Reparaturen unterzogen werden.

So wird Alonso nur fünf Tage nach dem Unfall mit dem Ersatzchassis das erste Freie Training in Shanghai absolvieren. Sein Auto aus Fuji ist so schwer beschädigt, dass es als Sonderfracht in die Fabrik nach England zurückgeschickt werden musste. Dort können jene Reparaturen durchgeführt werden, für die an der Rennstrecke die Möglichkeiten fehlten. In China müssen Alonso und sein Teamkollege Lewis Hamilton deshalb aber nicht ohne Ersatzauto auskommen. Noch am Sonntag, wenige Stunden nach dem Unfall, wurde ein weiteres Ersatzchassis von der McLaren-Fabrik in Richtung Shanghai geschickt. Die Luftfracht wird dort rechtzeitig eintreffen, um von den Mechanikern als T-Car für den China GP aufgebaut zu werden. Und wieder hat das Team ein Rennen gewonnen: diesmal gegen die Zeit.