Im Medienzeitalter gibt es auf der Welt kaum noch etwas Neues zu bestaunen. Jeder noch so entlegene Winkel wurde schon ausgeleuchtet und über den Fernseher und das Internet in unsere Wohnzimmer transportiert. Das gilt natürlich auch für Formel 1-Strecken. Zwar ist noch nie ein Formel 1-Auto auf dem runderneuerten Kurs von Fuji gefahren, doch dank moderner Simulationen haben alle Piloten die Charakteristik des Kurses mit ihren Schlüsselstellen schon jetzt im Kopf - oder besser gesagt fast alle. "Ich habe den Kurs bisher nur in der Zeitung gesehen", bekennt Kimi Räikkönen.

Der Ferrari-Pilot hält nicht von der Vorbereitung vor der Spielkonsole. "Ich weiß, dass sich einige Fahrer für das Rennen am Simulator vorbereitet haben, aber um ehrlich zu sein ist das etwas, was ich nicht mag. Ich hab nie Playstation gespielt, nie Simulatoren benutzt und ich glaube, meiner Performance hat das keineswegs geschadet", sagt Räikkönen. Dabei komme dem Finnen die Fähigkeit zu Gute, neue Strecken schnell zu verinnerlichen. "Das ist schon immer so gewesen, seit ich in der Formel 1 bin. Mit drei Stunden Freiem Training am Freitag und einer weiteren am Samstag sollte es fürs Qualifying keine Probleme geben. Ich habe es schon immer genossen, neue Strecken kennen zu lernen."

Wer auf der neuen Strecke die Oberhand haben wird, ist für Räikkönen schwer zu sagen. "Ich habe gelesen, dass unser Auto nicht perfekt zu dieser Art von Kurs passt, aber ich weiß, dass unser Team hart gearbeitet hat und ich glaube, dass wir hier konkurrenzfähig sein können", bleibt der Dritte der Gesamtwertung zuversichtlich. Zwar zählen auch in Japan für ihn nur Siege, will er sich am Ende doch noch die WM-Krone aufsetzen, doch der Druck laste vor allem auf Alonso und Hamilton. "Die beiden McLarens haben immer noch einen guten Vorsprung und wollen offensichtlich keinen dummen Fehler machen: Ich habe nichts zu verlieren, aber sie müssen vorsichtig sein."

Die Nackenverletzung aus Monza wird Kimi Räikkönen bei seiner Jagd auf die McLarens in Japan keine Probleme mehr machen. "Mein Nacken ist wieder absolut in Ordnung. Ich kann meinen Kopf ohne Probleme bewegen."