In Monza schien dem neuen Spyker leistungstechnisch noch nicht der ganz große Sprung gelungen zu sein, was man unter anderem auch an dem niedrigen Abtrieb ausmachte, der auf der Strecke gefahren wird. Dennoch war man vom Renndebüt der B-Autos einigermaßen angetan, da beide ins Ziel kamen, obwohl davor nur wenig getestet werden konnte. Auch die Rundenzeiten in der Nähe der Super Aguri und Toro Rosso waren laut Teamchef Colin Kolles ermutigend. In Spa hofft man nun auf einen weiteren Sprung nach vorne. "Ich denke, Spa sollte uns besser passen als Monza und wir glauben gerne, dass wir unsere Leistung verbessern können. Unser Ziel muss es jetzt sein, vom Ende des Feldes wegzukommen, damit wir unsere bessere Rennpace ausnutzen können", meint Kolles.

Sollte das gelingen, dann glaubt Kolles auch, den zehnten Platz in der Konstrukteurswertung erreichen zu können. Spa soll für dieses Vorhaben genau richtig sein. "Wir hatten dort im Juli einen guten Test, Adrian kennt die Strecke sehr gut - er hielt dort den F3-Streckenrekord - und wie wir in Deutschland gezeigt haben, sind wir eines der wenigen Teams, die wechselnde Wetterbedingungen voll ausnutzen können." Zudem betont Kolles noch, dass nach dem Rennen in Belgien auch für die letzten drei Grands Prix Updates am Auto anstehen, weswegen seiner Meinung nach bis zum Ende der Saison nach wie vor alles möglich ist.

Was man laut Mike Gascoyne auf jeden Fall noch verbessern muss, ist die Leistung im Qualifying, denn davon war er in Monza wieder einmal enttäuscht. "Wir haben schon das ganze Jahr darum gekämpft, eine Runde aus dem Auto zu bekommen und das vergangene Wochenende war keine Ausnahme. Ich denke, wir hatten das Gefühl, es sei etwas mehr im Auto, als wir im Qualifying herausgeholt haben und ich denke, unsere Rennpace und der Freitag haben das bestätigt", sagt der Chief Technical Officer des Teams.

Sakon Yamamotos Leistung in Monza fand die Anerkennung von Mike Gascoyne, Foto: Sutton
Sakon Yamamotos Leistung in Monza fand die Anerkennung von Mike Gascoyne, Foto: Sutton

Im Rennen passte die Pace dann zwar, doch aufgrund der Zwei-Stopp-Strategie hätte man an den Autos davor vorbeikommen müssen, was aufgrund des Safety Cars nicht gelang. "In der zweiten Rennhälfte war unsere Pace, wo wir sie erwartet haben. Wir wollten recht aggressiv sein und es kann in Monza funktionieren, da man dort den Speed auf der Geraden hat. Am Ende konnten wir einfach an niemandem vorbeikommen und es hat nicht so geklappt, wie wir das geplant hatten", erklärt Gascoyne, der die Strategie trotzdem als richtige Wahl ansah. Zufrieden war er mit der Zuverlässigkeit des Pakets und auch der Leistung von Sakon Yamamoto, der nur zehn Sekunden hinter Adrian Sutil ins Ziel kam. "Bei weitem sein stärkstes Finish in seiner Formel 1-Laufbahn", betont Gascoyne.

In Spa soll nun alles besser werden, da man weitere Verbesserungen am Auto hat - inklusive am Diffusor - und außerdem die Neuerungen an der Aerodynamik ihr Potential entfalten können. "Wir haben immer gesagt, das war der Beginn des Prozesses. Es geht vorwärts und Spa wird besser sein." Wie Kolles baut Gascoyne auch ein wenig auf das Ardennen-Wetter, das dem Team dazu verhelfen könnte, weiter vorne aufzutauchen, als gewohnt. "Wir sind schnell, wenn es darum geht, in solchen Bedingungen Entscheidungen zu treffen. Wir hätten also nichts gegen das typische Spa-Wetter - am Renntag oder auch im Qualifying", meint er.