Auch einige Tage danach rätselt Kimi Räikkönen noch darüber, was bei seinem Unfall am Samstag in Monza eigentlich passiert ist. Er weiß nur, dass er an der Ascari ankam und zu Bremsen begann. "Als ich gerade unter 300 war, haben die Räder auf dem Kerb einfach blockiert und das Heck des Autos hat plötzlich den ganzen Abtrieb verloren. Also machte das Auto einen harten Schwenk und ich endete in der Mauer rechts. Es gab nichts, was ich tun konnte, außer auf den Einschlag zu warten", berichtete der Finne. Anhand der Telemetrie war kein Fehler oder eine Beschädigung zu erkennen und die Analyse des Autos in Maranello ergab ebenso wenig, wie Räikkönen weiter erzählte.

Was er dafür erfahren durfte, waren die Schmerzen, die sich erst am nächsten Tag so richtig einstellten. "Mein Nacken hat wirklich wehgetan: wir haben alles Mögliche gemacht, damit es besser wird, aber es war nicht genügend Zeit übrig." Deswegen sprach er auch vom schmerzhaftesten Rennen seiner Laufbahn. "Es ist wirklich schwer, zu fahren, wenn man den Kopf nicht oben halten kann: als ich gebremst habe, hatte ich Probleme, die Kurven richtig zu sehen. Nach ein paar Tagen, wäre alles wieder in Ordnung gewesen", trauerte er ein wenig. Doch auch so wusste er, dass das Rennen schwer werden würde, da McLaren immer schon schnell in Monza war. Das hatte Räikkönen selbst erlebt, als er noch im silbernen Auto saß und auch bei den Tests konnte man erahnen, dass die McLaren schnell sein würden.

Aufgrund des fehlenden Speeds konnte er auch gegen Lewis Hamilton nichts ausrichten, als dieser ihn für Platz zwei überholte. "Ich konnte Hamilton auf der Hauptgeraden näher kommen sehen, aber ich konnte nicht noch näher an der Kurve bremsen. Er hatte den Vorteil der frischen Reifen, die auch noch die weicheren waren." Trotz dieses Rückschlages will der Finne aber weiter kämpfen, so lange es die Arithmetik noch zulässt. "Wir dürfen nichts unversucht lassen", betonte er. Aufgrund des Tests in Spa ist Räikkönen zuversichtlich, dass es gut laufen wird und auch seine Fitness ist wieder hergestellt. "Nach dem Rennen habe ich ein paar Schmerzmittel genommen und etwas entspannt", sagte er.

Kimi Räikkönen weiß, wie man in Spa gewinnt, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen weiß, wie man in Spa gewinnt, Foto: Sutton

Deswegen freut er sich auch auf seine Lieblingsstrecke, auf der er immer schon gerne gefahren ist und die er als "wundervollen Ort" bezeichnet. "Ich mag die neuesten Änderungen auf dem Kurs. Es gibt einige schnelle, herausfordernde Kurven, in denen wir einige Qualitäten des F2007 ausnutzen könnten. Wir werden alles für den Sieg geben", betonte er. Bei den letzten beiden Rennen in Spa war Räikkönen jedenfalls ganz vorne. Wie man in Spa gewinnt, weiß er also.