Erst wollte David Richards in Silverstone beim Heimrennen sein Prodrive-Geheimnis lüften, dann im Sommer. Bislang ist jedoch nichts geschehen. Ron Dennis hält sich ebenfalls bedeckt - sein Team und Motorenpartner Mercedes gelten als heiße Anwärter auf die Anlieferung von Kundenchassis und Motoren. "Das Prodrive-Projekt bewegt sich vorwärts", verriet Dennis in Istanbul. "Wir arbeiten auf ein positives Ergebnis hin. Noch sind wir nicht fertig und es läge nicht an uns, das bekannt zu geben." Richards denkt derzeit jedoch nicht daran, etwas bekannt zu geben.

Das hat durchaus seine Gründe. So soll Richards nicht nur mit McLaren Mercedes verhandeln, sondern auch mit Flavio Briatore und Renault. Die Franzosen könnten genauso wie McLaren Mercedes Chassis und Motor liefern. Und das zu besseren Konditionen als die silberne Seilschaft. Denn McLaren will gleich das Marketing komplett übernehmen, was wiederum Richards nicht in den Kram passt - schließlich ist das einer der wenigen Wege, mit der Formel 1 Geld zu verdienen. Auftritt Flavio Briatore.

Etwas haben beide potentiellen Partner gemeinsam: sie bieten neben dem technischen Paket auch noch Fahrer feil. Bei McLaren gehören Pedro de la Rosa, Gary Paffett und vielleicht auch Bruno Spengler zur Auswahl, bei Renault könnte ein gewisser Giancarlo Fisichella dazu gehören. Allerdings könnte ein weiteres Kundenteam neben Red Bull zu Kapazitätsschwierigkeiten führen. Noch besitzen die roten Bullen jedoch einen gültigen Vertrag bis Ende 2008 - und Adrian Newey schwört auf die französischen Aggregate. Andererseits hatte Red Bull im letzten Jahr auch noch einen gültigen Vertrag mit Ferrari...