"Still, we believe", lautete der Titel eines Films über die Baseball-Mannschaft der Boston Red Sox, in dem sie durch die Saison 2003 begleitet wurde - der 85. ohne den Titel in der World Series. 2004 war es dann soweit und Boston konnte wieder gewinnen. Und auch Kimi Räikkönen glaubt noch immer an seine Titelchancen 2007. Auch er hat eine Durststrecke hinter sich, die in Rennfahrerjahren ähnlich jener der Red Sox sein könnte. Für den Finnen ist klar, wie er vorgehen muss. "Ich muss vor den anderen drei Fahrern bleiben, die um den Titel fahren: das ist der einzige Weg, um Boden gut zu machen. Ich bin mehr oder weniger in der gleichen Position wie am Nürburgring, aber es ist klar, dass ich mir kein weiteres Rennen ohne Punkte erlauben kann", sagte Räikkönen.

Doch er glaubt noch daran, den Titel holen zu können - immer noch. "Man muss sich nur das letzte Rennen ansehen und man kann erkennen, dass alles passieren kann. Ein schlechtes Rennen für meine Gegner ist genug, um sofort die Lücke zu verkleinern. Das Rennen hier in Ungarn wurde oft auch der finnische Grand Prix genannt", meinte der Ferrari-Pilot mit einem Schmunzeln. So erwartet er einige seiner Landsleute auf den Tribünen und freut sich schon darauf, viele finnische Flaggen zu sehen. "Und dieses Mal werden wir sie gemeinsam mit den roten Ferrari-Flaggen sehen. Ich denke, viel näher komme ich an einen Heim-Grand-Prix nicht heran, wenn Bernie nicht noch irgendwelche Überraschungen parat hat."

Wie sein Teamkollege Felipe Massa, geht auch Räikkönen nicht davon aus, dass McLaren in Ungarn stärker sein wird als die Ferrari. "Jeder sagt, dass McLaren hier stärker als wir sein muss; ich glaube aber nicht, dass das der Fall sein wird. Wir haben seit dem Rennen in Monaco einen großen Schritt nach vorne gemacht und es wird sehr interessant, zu sehen, wie konkurrenzfähig wir über das Wochenende sind", erklärte er. So sieht er es als wichtig an, dass man in die Kurven hinein den richtigen Winkel erwischt und eine gute Traktion hat; wenn das funktioniert, habe man gute Karten. "Es ist natürlich sehr wichtig, im Qualifying vorne zu sein und wenn möglich von der schmutzigen Seite der Strecke weg zu bleiben." Denn in der bisherigen Saison habe sich seiner Meinung nach gezeigt, dass ein Start auf der sauberen Streckenseite wirklich wichtig ist. Das und die mangelnden Überholmöglichkeiten sind deswegen ein Grund, warum das Qualifying für ihn so bedeutend ist. Schließlich will er auch nach Ungarn noch an den Titel glauben können.