Ganz egal, wie das Urteil gegen McLaren am vergangenen Donnerstag gelautet hätte, es wäre wohl in jedem Fall ein übler Nachgeschmack geblieben. So auch mit der Variante, die am Ende von der FIA präsentiert wurde. Deswegen ist auch der ehemalige McLaren-Pilot John Watson der Meinung, dass sich McLaren nun in einer Situation befindet, die am Ende eigentlich nur in einer Niederlage enden kann, egal wie die WM ausgeht. "Es wird für immer verdorben sein", sagte der fünffache Grand Prix Sieger gegenüber der Sun über das aktuelle Titelrennen.

"Es wird immer einen Fleck geben, diese Bedenken, wenn sich Leute fragen, ob die Information verwendet wurde und wie lange das Team sie hatte", erklärte Watson. Sogar er selbst habe einige Bedenken darüber, was bei seinem ehemaligen Team vorgegangen sei, meinte er weiter. Denn man habe nicht nur einfach irgendwelche Unterlagen gehabt. "McLaren hatte nicht nur Details über das Auto, sondern auch darüber, wie das Team arbeitet. Es war die Bibel von Ferrari", gab Watson zu bedenken."

Deswegen beschuldigte er auch die FIA, der Formel 1 noch mehr negative Publicity gebracht zu haben, denn sogar Flavio Briatore, normalerweise kein Freund von Ferrari, habe gemeint, dass McLaren die Konsequenzen hätte tragen sollen, wenn das Team schuldig gesprochen wurde. Mit dem Ergebnis auf dem Tisch, steht Ferrari aber nun auch die Möglichkeit der Berufung offen, und damit eine mögliche Fortsetzung der ganzen Affäre. Watson meinte dazu: "Sie haben niemandem geholfen. Die FIA hat mehr getan, um den Sport in Misskredit zu bringen, indem sie das nicht beendet hat."