Für die vier britischen Piloten steht am kommenden Wochenende eines der Saisonhighlights an. Denn vor ihrem Heimpublikum dürfen sie auf ordentlich Unterstützung hoffen. Die meiste wird dabei wohl Lewis Hamilton zuteil werden, der nicht nur die WM-Führung sondern auch die beinahe ungeteilte Aufmerksamkeit der britischen Medien mit sich führt. "Von meiner Erfahrung aus Goodwood vor Kurzem weiß ich, dass es viel Unterstützung und eine fantastische Atmosphäre geben wird, aber es ist wichtig, sich einfach nur auf die Arbeit zu konzentrieren und das bestmögliche Resultat zu holen", sagt der junge Brite, der nach einigen guten Rennen in den Aufbauserien erstmals ein Formel 1-Rennen in Silverstone bestreiten wird. Dank der Testfahrten dort, weiß er aber schon, wie er das anzustellen hat.

Auch Jenson Button freut sich auf sein Heimrennen - wie eigentlich alle vier Briten. Denn auch wenn er für ein japanisches Team fährt, so hat Honda Racing seine Zentrale in unmittelbarer Nähe der Strecke. Angesichts des verbesserten Autos ist er auch zuversichtlich, vor seinen heimischen Fans eine gute Leistung bringen zu können. "Ich mag diesen Hochgeschwindigkeits-Kurs mit den schnellen Richtungsänderungen und es gibt großartige Kurven wie Becketts und Stowe - es ist ein schwieriger Komplex und einer, der einen daran erinnert, wie schnell ein Formel 1-Auto ist und wie speziell es ist, in der Formel 1 zu fahren", erzählt er. Button sieht Silverstone deswegen als eine Herausforderung, auch in der modernen Formel 1. Was für ihn weiter für die Strecke spricht, sind die Überholmöglichkeiten, die wegen der hohen Geschwindigkeiten auf dem Kurs meist zu spektakulären Manövern führen. "Es erinnert mich an die alten Zeiten aus den 50ern und 60ern, als es noch keine langsamen Kurven gab, auch wenn die letzten beiden Kurven ziemlich langsam sind. Silverstone ist eine der besten Strecken der Welt und wird es für mich immer sein."

David Coulthard ist als Schotte eigentlich so etwas wie ein "legal Alien", wie es der Sänger Sting wohl ausdrücken würde. Trotzdem fühlt er sich in Silverstone wohl. "Da ist etwas Spezielles an Silverstone, aufgrund dessen, wo es in der Geschichte des Sports sitzt. Die Charakteristik der Strecke ist sehr schnell und die erste Hälfte der Runde ist unglaublich herausfordernd für die Fahrer. Ich denke, Silverstone ist ganz dort oben, mit den anderen großartigen Strecken auf dieser Welt wie Monaco, Spa und Suzuka", schwärmt der Red Bull-Pilot. So sei es für ihn einer dieser Orte, wo man zunächst einmal durchatme und dann nur denke: "Es geht los, es ist großartig."

Für Anthony Davidson ist die Atmosphäre am Ort aber das wahrlich Herausragende. So hat der Super Aguri-Pilot sieben Jahre nahe an der Strecke gelebt und auch einige gute Erinnerungen von früheren Rennserien - und nicht nur von dort. "Mir hat das Testen dort auch gefallen, an den Freitagen 2004 und voriges Jahr. Es ist immer schön, so viel Unterstützung von den Fans zu bekommen, die mit den Fahnen winken und einen inspirieren. Es macht einen nicht schneller, aber es ist großartig, ihren Enthusiasmus zu sehen. Ich hoffe, dass ich und die anderen britischen Fahrer ihnen dieses Jahr eine gute Show zeigen können." Die Streckenbetreiber dürften auch darauf hoffen, dass die Fans das annehmen, denn einige Karten sind für das Rennen nach wie vor vorhanden.