Heikki Kovalainen hat in Nordamerika einen großen Sprung gemacht in der WM. Nach sieben Rennen hat er nun schon zwölf Punkte auf seinem Konto, nur einen weniger als sein Teamkollege Giancarlo Fisichella.

"Das ist mir jedoch nicht so wichtig", sagt er. "Natürlich tue ich mein Bestes, ihn zu schlagen, aber noch wichtiger ist, dass ich die anderen Autos schlage. Wir wollen zunächst den Rückstand verkürzen, so lange wir nicht die Nummer eins sind."

Die WM hat der Finne jedoch längst abgeschrieben. "Jetzt wäre es schon eine perfekte Saison, wenn wir gegen Ende der Saison gegen McLaren und Ferrari kämpfen könnten", sagt er. "Ich habe aber keine Ahnung, was das dann in der WM-Tabelle bedeuten würde. Im Moment sind wir noch hinter BMW. Wir sind schon näher an sie gerückt, obwohl sie wohl noch vor uns sind. Danach ist es das nächste Ziel, das Tempo von Ferrari und BMW zu gehen."

Kovalainen sieht sein Team auf dem richtigen Weg., Foto: Sutton
Kovalainen sieht sein Team auf dem richtigen Weg., Foto: Sutton

Vor der Saison hat Kovalainen noch von einem Sieg geträumt, was nur logisch ist, wenn man mit dem Weltmeisterauto in die Saison startet. "Momentan ist das aber noch nicht möglich", sagt Kovalainen. "Und ich weiß nicht, ob das überhaupt diese Saison möglich sein wird. Es wird auf jeden Fall schwer, wenn man am Anfang der Saison über eine Sekunde hinterher fährt. Natürlich ist es leichter, ein schlechtes Auto weiter zu entwickeln als eines, das von Anfang an gut liegt und schnell ist. Wir müssen jetzt von Rennen zu Rennen sehen und erst mal um die Pole Position kämpfen. Und wer weiß, vielleicht können wir irgendwann wie in Montréal völlig überraschend den Jackpot knacken."

Kovalainen will damit aber nicht unnötigen Druck auf sich aufbauen. "Wir konzentrieren uns auf das Auto und versuchen, all die Probleme zu verstehen und mehr Speed zu finden", sagt er. "Es wäre wichtig, dass die Saison endlich auch für uns beginnt, selbst wenn sie nur sehr spät beginnen würde."

Interessant ist, dass BMW gleichzeitig schon davon spricht, Ferrari einzuholen, wenn Renault sich langsam in Schlagdistanz auf die Weiß-Blauen wähnt. Was ist also das wahre Kräfteverhältnis? "Wir waren auf jeden Fall noch weit weg von Ferrari in Indy", sagt Kovalainen. "Ich war eine Bremse für Kimi am Anfang des Rennens. Als er weg ziehen konnte, hatte er sehr schnell 20 Sekunden Vorsprung. Aber in den Trainings hatte es schon mal so ausgesehen, dass BMW das Tempo von Ferrari gehen könnte. Im Rennen waren die zwei Topteams aber eine Klasse für sich."

Kovalainen freut sich, dass das Auto endlich Fortschritte macht. "Am Anfang der Saison hat es so ausgesehen, als wären die Reifen das Problem", sagt Kovalainen. "Es lag aber viel mehr daran, dass wir nicht genug Haftung hatten. Jetzt in Silverstone fühlte sich das Auto auch schon in den schnellen Kurven immer besser, wo wir lange Zeit Probleme hatten."