Wer im Qualifying hinten fährt, der hat im Rennen meist keine Chance mehr, nach vorne zu fahren. Diese Erkenntnis ist nicht neu, doch sie kennzeichnet die Misere von Ralf Schumacher in dieser Saison ziemlich gut. Kaum ein Bein brachte der Deutsche im Zeittraining an Deck. Dementsprechend bescheiden fällt auch seine Saison-Bilanz aus. Doch in Indianapolis konnte Schumacher seine schwarze Serie endlich durchbrechen und zumindest wieder das Q2 erreichen. Das stärkt die Zuversicht für das Rennen in Magny Cours, zumal auch der Toyota bei den Tests in der vergangenen Woche einen guten Eindruck machte. "Die Silverstone-Tests liefen gut, die Strecke liegt mir, wir hoffen, dass wir mit beiden Autos in die Topten kommen und dann das Beste draus machen", sagt Schumacher.

Dass er am Anfang überhaupt so viele Probleme im Zeittraining hatte, habe neben Pech mit dem Verkehr auch an der Umstellung auf die neuen Einheitsreifen gelegen - ein Problem, das fast alle Piloten mit einem aggressiven Fahrstil haben. "Im Rennen ist das nicht so das Problem, aber auf der schnellen Runde ist es eine ganz andere Art, schnell zu fahren", erklärt Schumacher. "Man versucht, sich umzustellen und versucht auch, das Auto umzustellen und irgendwann trifft man sich in der Mitte." Seit den letzten Rennen glaubt Schumacher, diese Mitte nun gefunden zu haben. "Da war da überhaupt kein Problem mehr - leider habe ich es in Indianapolis dann am Start vermasselt."

Generell werde aber der Tatsache, dass der Deutsche im Qualifying-Duell gegen seinen Teamkollegen 0:7 hinten liegt, zu viel Bedeutung beigemessen, findet Schumacher. "Wichtig ist nicht, wie man sich qualifiziert, sondern wo man ankommt. Und bis zum letzten Rennen, wo Jarno drei Punkte geholt hat, waren wir nur zwei Punkte auseinander." Viel wichtiger sei, dass alle zusammen das Auto vernünftig weiterentwickeln.