BMW Sauber ist die positive Überraschung der ersten Saisonhälfte. Nach sieben Rennen haben die Weiß Blauen ihre Position als drittstärkstes Team gefestigt. Auch wenn aus dem Renault-Lager derzeit fast täglich verbal an diesem Status gerüttelt wird, schaut BMW-Motorsportdirektor nach oben. Schließlich hat die Nordamerika-Tournee gezeigt, dass zumindest eines der beiden Topteams im unmittelbaren Sichtfeld von BMW Sauber erschienen ist. "Natürlich hat jeder im Team gemerkt, das da was geht nach vorne", sagte Theissen im Interview mit dem sid. "Ferrari hat im Verlauf der ersten Saisonhälfte nachgelassen und ist damit für uns schon erreichbar geworden."

Denn sowohl in Montreal als auch in Indianapolis konnte man die Pace von Ferrari nicht nur mitgehen, sondern war zeitweise sogar schneller als die Italiener. So war Nick Heidfeld in Montreal mit Platz zwei in der Lage, die erste Podiumsplatzierung in der Geschichte des Teams herauszufahren. Eine Bilanz, die sich nach nur anderthalb Jahren des Bestehens sehen lassen kann. Doch nicht nur die nackten Ergebnisse sprechen nach Ansicht von Theissen für sich. Was die Performance betrifft, sei man schon weiter, als man sich vorgenommen hatte. Und auch die Infrastruktur im Team werde immer besser. "Wir haben die größten Hürden genommen, was die Stabilität und den Ausbau des Teams angeht. Die Entwicklungsgeschwindigkeit entspricht der der Topteams vor uns", glaubt Theissen.

Als absolutes Topteam sieht er seine Mannschaft dennoch nicht - wohl aber auf bestem Wege dorthin: "Wir sind noch in der Situation, das Team aufzubauen. Das wird zum Jahresende abgeschlossen sein. Wir haben das Ziel, über den nächsten Winter die verbleibende Lücke zu schließen und dann im nächsten Jahr mit den Teams ganz vorne um Siege zu fahren." Schließlich kann der Anspruch der Münchener Motorenschmiede nur sein, die gleichen Erfolge zu feiern wie der Erzrivale aus Stuttgart. "Wir sind in der Formel 1, um zu gewinnen. Und wir sind auf dem Weg dahin", ist sich Theissen sicher.