Bob, aus Team-Sicht hat der Indianapolis-Grand Prix sicher kein Traumergebnis gebracht – wohl aber die Bestätigung, dass sich der Aufwärtstrend von Renault weiter fortsetzt. Ist dies richtig?
Bob Bell: Diese Zusammenfassung trifft es bereits ziemlich gut. In Kanada haben wir es zwar bis auf den vierten Platz geschafft, der fünfte Rang hier in den USA ist meines Erachtens aber noch wertvoller: Er kam weniger durch Ausfälle unserer Kontrahenten zustande, sondern ist das Ergebnis unserer Performance. Wir haben bewiesen, dass wir unseren Abstand auf Ferrari und BMW Schritt für Schritt minimieren. Das gibt dem gesamten Team neues Selbstvertrauen, motiviert und ist der gerechte Lohn für die intensive Mühe der vergangenen Wochen, ohne die unsere Aufholjagd niemals möglich wäre.

Heikki Kovalainen ist stark gestartet und konnte im ersten Renndrittel sogar den Ferrari von Kimi Räikkönen unter Kontrolle halten. War dies sein bestes Formel 1-Rennen bis dato?
Bob Bell: Absolut. Heute haben wir erneut gesehen, dass Heikki ein toller Kämpfer ist. Wenn sein Auto funktioniert, lässt er mit beeindruckenden Vorstellungen aufhorchen.

Auch Giancarlo Fisichella hatte einen tollen Start, aber in der zweiten Runde ging es für ihn schief…
Bob Bell: Ja. Für einen kleinen Fehler musste er einen hohen Preis bezahlen. Auch Fisichella hatte ein tolles Ergebnis in Reichweite, denn er ist mit einer Einstopp-Strategie ins Rennen gegangen. Wenn ich mir anschaue, wie schnell er anschließend unterwegs war, bin ich mir sicher, dass er das Ziel gleich hinter Heikki hätte erreichen können.

Seit Monaco hat Renault den R27 konsequent immer weiter verbessert. Jetzt steht als nächstes das Heimspiel im französischen Magny-Cours auf dem Programm. Worauf dürfen wir uns freuen?
Bob Bell: Wie gesagt: Die Ergebnisse von Kanada und Indianapolis haben uns natürlich noch mal extra motiviert. Dennoch müssen wir die Kirche im Dorf lassen: Realistisch betrachtet fehlen uns noch immer sechs oder sieben Zehntelsekunden auf McLaren, das ist eine ganze Menge. Uns steht noch viel Arbeit bevor, bis wir wieder um Siege kämpfen können. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern nur Schritt für Schritt. Doch wir sind auf dem Weg und haben dieses Ziel nie aus den Augen verloren. Magny-Cours ist ein weiterer wichtiger Test. Bis dahin und auch danach arbeiten wir mit Höchstdruck daran, immer besser zu werden.