Der Schatten, in dem Fernando Alonso steht, ist nach Lewis Hamiltons Sieg von Kanada wieder etwas größer geworden und wie der regierende Weltmeister nun zugegeben hat, hat er sich seit seiner Ankunft bei McLaren nicht ganz wohl bei der Mannschaft gefühlt. "Gleich von Beginn an fühlte ich mich nicht ganz wohl. Ich habe einen britischen Teamkollegen in einem britischen Team und er macht einen tollen Job. Wir wissen, dass all die Unterstützung und Hilfe ihm zukommt und das habe ich von Anfang an gewusst", sagte Alonso in einem Radio-Interview mit Cadena Ser.

Beschweren wolle er sich aber nicht, meinte Alonso weiter. Denn er habe zwei von sechs Rennen gewonnen und war vier Mal auf dem Podium und mit seinen 40 Punkten könne er um den Titel mitkämpfen. Auch die Schlagzeilen der britischen Medien, die Hamilton momentan über alles loben, können ihn dabei nicht aus der Ruhe bringen. "Die sind mir völlig egal. Das sind die gleichen Journalisten und Zeitungen, die gar nichts hätten schreiben können, wenn das Safety Car in Runde 23 statt in Runde 24 herausgekommen wäre und Lewis nicht genug Benzin für eine weitere Runde gehabt hätte. Die spanische Presse hat mehr Respekt als die britische", erklärte er trocken.

Alonso will jedenfalls die Ruhe bewahren, denn die acht Punkte Rückstand auf seinen Teamkollegen sieht er nicht als Beinbruch. "Ich bin ruhig, mir geht es gut, aber ich weiß, dass es eine gewisse Ungeduld gibt, wieder an die Spitze zu kommen und zu dominieren. Aber ich bin zweiter in der WM, ich bin acht Punkte hinten. Es wäre schlimmer, wenn ich bei Renault, Honda oder einem anderen Team wäre. Im Moment bin ich dort, wo ich es erwartet hatte und habe eine klare Chance darauf, in Brasilien den Titel zu holen. Nicht jetzt schon, im sechsten Rennen."