Die Stimmung beim Hamilton-Clan ist nach dem Rennen in Kanada auf einem neuen Höchststand. Vor allem Vater Anthony, der sehr viel für die Karriere seines Sohnes investiert hat, ist im Moment gefangen zwischen Schock, Freude und Rührung. "Ich weiß nicht, was als nächstes kommt. Ich bin sprachlos. Lewis hat von Anfang an die Logik außer Kraft gesetzt. Was soll ich sagen? In Wirklichkeit macht es einem Angst. Er liebt es", zitierte die britische Zeitung Telegraph den Vater des neuesten Formel 1-Siegers. Doch Anhtony Hamilton ist sich sicher, dass sein Sohn auf dem Boden bleiben wird, auch wenn es im Moment schwer fallen dürfte.

Zudem ist auch Vater Hamilton nicht gerne im Rampenlicht, auch wenn er immer ein schönes Lächeln aufsetzt, wenn die Kameras auf ihn gerichtet sind und er mittlerweile selbst viele Journalistenfragen beantworten muss. Der Grund für seine leichte Zurückhaltung. "Was Lewis erreicht, bringt dem Sport generell viel. Wir haben eine Chance, die wollen wir nicht vertun." Doch über junge Fahrer im Allgemeinen hatte Anthony Hamilton etwas zu sagen, denn er versteht nicht, warum junge Leute unbedingt immer in einem schlechten Auto in die Formel 1 einsteigen sollten. "Man muss an die Youngsters glauben. Wir haben nie Pläne gemacht, dort hinzukommen, wo wir sind, wir wollten nur so gut sein, wie wir konnten", erklärte er und gab auch zu, dass er und Lewis über das Ergebnis in Monaco enttäuscht waren - aber nur, weil man eben gerne gewinnt. "Wenn man zurückschaut, dann war der zweite Platz großartig."

Wobei sich Anthony Hamilton besonders bedeckt hält, ist das Gerede über den möglichen WM-Titel für seinen Sohn, denn für ihn ist es noch zu früh, um darüber zu sprechen. "Wir werden viel über die WM hören und lesen, aber wir werden nicht darüber reden. Alles, worum er sich im Moment kümmert, ist, das Auto in jedem Rennen nachhause zu bringen. Wenn die WM dabei mitkommt, dann wäre das großartig. Wir haben aber viel Zeit. Es wird noch mehrere Tage wie diesen geben", sagte Hamilton.

Auch Frank Williams, der sonst eher nicht für große Worte bekannt ist, hat sich mittlerweile auf den Lewis Hamilton Fanzug begeben. "Lewis ist wirklich ein spezieller Fahrer. Wir haben in der Formel 1 noch nie so etwas gesehen. Es ist beinahe unerklärlich. Ich glaube das Wort Phänomen würde passen", sagte der Teamchef. Bei Williams führt die Bewunderung für die Leistungen seines jungen Landsmannes sogar soweit, dass er glaubt, es gäbe doch einen Gott. "Er ist eine großartige Geschichte nicht nur für Ron [Dennis] und McLaren, sondern für jeden, der in den Sport involviert ist."