Köpfe rollen bei Ferrari nach dem schlechten Qualifying in Kanada zwar noch keine, aber eifrig geschüttelt werden die Häupter schon. Denn die Plätze vier und fünf waren alles andere, als sich die Roten erwartet hatten. "Das war eine sehr enttäuschende Qualifying-Session für uns, die schlechteste der Saison, da wir nichts gegen unsere Hauptkonkurrenten aufzubieten hatten", war dann auch Jean Todt alles andere als glücklich. Zumindest an eines kann er sich noch klammern und zwar, dass die Punkte erst morgen vergeben werden. Doch auch damit kann sich Todt nicht besonders aufbauen. "Die Schlüsselfaktoren werden die üblichen - Strategie, Zuverlässigkeit, Leistung und Teamwork. Aber das Gesamtbild von heute ist kein gutes und ich hoffe, dass sich das im Rennen ändert."

Kimi Räikkönen klang nicht ganz so zerknirscht wie sein Teamchef, obwohl der Finne im Prinzip immer gleich klingt. "Natürlich wären wir gerne weiter vorne in der Startaufstellung gewesen, aber wir wissen, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto haben, wenn wir in der Rennpace unterwegs sind. Es gibt immer einen unbekannten Faktor, was die Benzinmengen bei denen betrifft, die in Q3 mitfahren."

Damit hat er natürlich recht, weswegen auch gerne gesagt wird, dass die Zeiten in Q2 die objektivsten seien, weil dort keiner auf die Spritmenge schauen muss und alle leer fahren können. Dort war Räikkönen Neunter, zu seiner Verteidigung muss man aber sagen, dass er die Zeit schon früh gefahren war. "Ich hatte heute keine besonderen Probleme, aber mir hat im Vergleich zu unseren engsten Konkurrenten etwas Speed gefehlt. Bevor ich mich aber darüber aufrege, müssen wir sehen, wie das Rennen läuft", gab sich Räikkönen abwartend.

Eine ähnliche Haltung nahm auch Felipe Massa ein. Der Brasilianer meinte: "Wir können mit diesem Resultat sicher nicht glücklich sein, aber warten wir auf das Rennen morgen, um ein klares Bild der Situation zu haben - vor allem in Bezug auf die Strategien, die die Teams gewählt haben." Und auch was die Rennpace betrifft stimmte Massa mit seinem Teamkollegen überein - eigentlich ging er sogar noch einen kleinen Schritt weiter: "Unser Auto ist in Bezug auf die Rennpace sehr gut und mit etwas Glück könnte es möglich sein, beim Start ein paar Plätze gutzumachen."