Es geht nach Monaco und damit gibt es auch wieder viele Favoriten auf den Sieg. Einer, der dabei besonders heraus sticht, ist Lewis Hamilton, war er bislang im Fürstentum doch immer erfolgreich. Geht es nach Mercedes-Sportchef Norbert Haug, dann sollte man den McLaren-Piloten aber nicht zu sehr unter Druck setzen. "Ich hoffe, dass er bald ein Rennen gewinnt, aber ich denke, dass es nicht richtig ist, ihn als großen Favoriten für Monaco zu beschreiben. Das finde ich nicht richtig", sagte er gegenüber Autosport. Seine Leistungen in der bisherigen Saison bezeichnete Haug aber als "außergewöhnlich" und versicherte, dass Hamilton auch weiter die volle Unterstützung des Teams haben wird, egal, was am kommenden Wochenende passiert.

"Er hat dort [in Monaco] fantastische Rennen gehabt. Er ist ein Straßen-Racer. Er mag diese Art von Strecken. Aber im Moment ist der Fokus auf ihn einfach zu groß", mahnte Haug. Denn er sieht eine Vielzahl von Teams, die mit guten Aussichten nach Monaco kommen, auch wenn er McLaren ebenfalls in guter Verfassung vermutet. So glaubt er, dass Ferrari ein wenig schneller ist und erwartet auch die beiden Red Bulls, Alex Wurz, der im Vorjahr am Freitag schnell unterwegs war, sowie BMW Sauber weit vorne. "Es gibt also viele Autos, die in Monaco sehr konkurrenzfähig sein können. Es ist völlig offen." Blickt er auf die vergangenen Jahre zurück, kann er aber auf eine gute Bilanz bei McLaren verweisen. "In den letzten Jahren haben wir in Monaco mehr Rennen gewonnen als alle anderen und Ferrari war dort nicht sehr glücklich und hatte nicht so viel Erfolg", erinnerte er sich.

Trotzdem will er nicht, dass gerade auf Hamilton zu viel Druck lastet, auch wenn er versteht, dass vor allem in England das Interesse am neuen Star riesig ist. Nur die Lobeshymnen einiger kann er nicht ganz nachvollziehen. "Ehemalige Rennfahrer und auch andere sagen, dass sie wussten, er würde ein Star werden, aber die Wahrheit sieht so aus, dass er ohne Ron und das System an einem anderen Platz wäre", erklärte Haug. Er kann sich zwar durchaus vorstellen, dass Hamilton es auch so geschafft hätte, aber es hätte auch die Möglichkeit gegeben, dass dem nicht so gewesen wäre. "Die Realität sieht so aus, dass jene Leute, die ihm wirklich nahe stehen, am wenigsten reden und das ist richtig so."

Fernando Alonso ist nicht enttäuscht, Foto: Sutton
Fernando Alonso ist nicht enttäuscht, Foto: Sutton

Und auch was Fernando Alonso betrifft, nahm Haug bei Autosport Stellung, denn eine Enttäuschung, wie sie in der Zwischenzeit einige Experten beobachtet haben wollen, kann er nicht feststellen. "Wenn er, als er zu uns kam, gewusst hätte, dass er nach vier Rennen zwei Punkte hinter dem WM-Führenden sein und wir die Konstrukteurs-WM anführen würden, dann wäre er glücklich gewesen", meinte Haug. Lediglich in Bahrain habe man vielleicht durch eine andere Strategie das Podest erreichen können, aber das wollte er nicht weiter analysieren. "Alles ist fein", sagte er nur.