Zwei Tage lang war Lewis Hamilton der Mann, der in Le Castellet die Pace vorgab. Am Donnerstag wechselten die Teams nicht nur auf ein anderes Streckenlayout, sie tauschten auch einige Fahrer aus. Statt Hamilton nahm Pedro de la Rosa im Silberpfeil Platz und statt Felipe Massa quetschte sich Kimi Räikkönen in das Cockpit des F2007. Dem Finnen brachte das in 1:28.833 Minuten die Tagesbestzeit ein. Allerdings fuhr er aufgrund von Elektronikproblemen nur 50 Runden. Am Sonntag haben ihn ähnliche Probleme wertvolle WM-Punkte gekostet.

Heikki Kovalainen ist mit seinem Testtag zufrieden., Foto: Sutton
Heikki Kovalainen ist mit seinem Testtag zufrieden., Foto: Sutton

Am dritten von insgesamt vier Testtagen befuhren die Teams das 5,2 Kilometer lange 1E-Layout des High Tech Test Tracks. Auf diesem wurden High-Downforce-Setups für den Kanada GP ausprobiert. Das Wetter war erneut sehr windig, stark bewölkt und teilweise von Regenschauern durchsetzt. Die Überraschung des Tages war jedoch Scott Speed, der in seinem Ferrari-befeuerten Toro Rosso auf Platz 2 fuhr; nur zwei Zehntel hinter dem Werks-Ferrari.

Dahinter setzte Heikki Kovalainen den Aufwärtstrend von Renault fort. Der Finne arbeitete am Setup und neuen Aerodynamikteilen. "Ich bin nun bereit für Monaco und die Rennen danach", sagte Kovalainen. "Heikki war mit dem Auto zufrieden", fügte Cheftestingenieur Christian Silk hinzu. Platz 4 ging an BMW Sauber-Stammpilot Robert Kubica, der am Freitag von Nick Heidfeld abgelöst wird. Der Pole arbeitete vor allem am Medium-Downforce-Setup und Reifenvergleichen.

Bei Toyota musste Ralf Schumacher für Testfahrer Franck Montagny Platz machen. Der Franzose belegte Platz 6 hinter Mark Webbers Red Bull, rief kurz vor dem Ende aber eine rote Flagge hervor, als er seinen TF107 auf einem der Kerbs beschädigte. "Der Tag war okay", fasste er zusammen. "Am Ende hatte ich ein kleines Problem. Ich bin über die Außenseite der Kerbs gekommen und stehen geblieben." Testteammanager Gerd Pfeiffer betonte jedoch, dass das Auto keinen ernsthaften Schaden genommen habe.

Rossiter kam zu seinem zweiten Einsatz für Super Aguri., Foto: Sutton
Rossiter kam zu seinem zweiten Einsatz für Super Aguri., Foto: Sutton

Im Mittelfeld platzierten sich Alex Wurz, Pedro de la Rosa und Rubens Barrichello auf den Rängen 7 bis 9. Der Brasilianer wurde am Nachmittag von Testfahrer Christian Klien abgelöst. Der Österreicher hatte jedoch Pech: ein Motorschaden beschränkte seine Fahraktivität. "Ich arbeitete am Setup für Kanada und am Morgen war die Aero-Balance völlig falsch", sagte Barrichello. "Aber wir haben etwas damit gespielt und es verbessert."

Am Ende der Zeitenliste machten es sich die beiden Spyker-Piloten Christijan Albers und Markus Winkelhock bequem. Auch sie teilten sich das Cockpit. Albers fuhr am Nachmittag, hatte jedoch ein mechanisches Problem. Er fuhr nur 18 Runden. Winkelhock war am Morgen im Einsatz, bevor er sich auf den Rückweg nach Deutschland machte, wo er am kommenden Wochenende sein DTM-Comeback für Audi gibt. "Es war schön, nach so langer Zeit wieder im Auto zu sitzen", sagte Winkelhock, der zum letzten Mal bei einem Shakedown im Oktober im Auto gesessen hatte. "Ich habe mich sofort wohl gefühlt, aber fuhr zunächst etwas zu aggressiv." Das bessert sich aber im Laufe des Vormittags. "Es war eine gute Vorbereitung für meinen Renneinsatz bei Audi!"