Zweimal Hamilton, zweimal Räikkönen - das ist die Bilanz der Testwoche in Le Castellet. An den ersten beiden Testtagen drehten die Teams ihre Runden auf einer Monaco-ähnlichen Streckenvariante, danach wechselten sie auf ein Kanada-Layout, auf dem sich Räikkönen und Ferrari als Messlatte entpuppten. Der Finne war in 1:28.624 Minuten der schnellste Mann des Abschlusstages. Im Gegensatz zum Vortag wurde er dabei nicht von Elektronikproblemen behindert und konnte 101 Runden fahren.

Kein Wind, kein Regen: schönes Wetter zum Testabschluss., Foto: Sutton
Kein Wind, kein Regen: schönes Wetter zum Testabschluss., Foto: Sutton

In der Zeitenliste ging es trotzdem noch enger zu als am Donnerstag. Nur 0,017 Sekunden trennten Räikkönen von Giancarlo Fisichella, der den Aufwärtstrend von Renault fortsetzte. McLaren-Tester Pedro de la Rosa hatte bereits sechs Zehntel Rückstand auf das Spitzenduo. Entsprechend zufrieden war Fisichella. "Ein guter Tag ohne Probleme", fasste er zusammen. "Die Zeiten waren sehr eng und ich bin mit dem Erreichten und dem Handling des Autos zufrieden."

Ähnlich gut verlief der Tag für Toyota. "Ich konnte einige Fortschritte machen", sagte Franck Montagny nach seinen Aufhängungs- und Setuptests. "Ohne den Wind war es einfacher sinnvolle Urteile zu fällen. Wir lernen ständig dazu." Das gilt auch für Red Bull, die mit David Coulthard einen weiteren 6. Platz einfuhren. "Wir haben unsere guten Resultate aus Spanien bestätigt", freute sich Cheftestingenieur Ian Morgan. "Leider hatte David heute ein Getriebeproblem, aber das Bauteil hatte seine Lebensspanne überschritten." Man habe sogar mehr als die geplante Distanz zurückgelegt.

Beim Schwesterteam Toro Rosso war heute Tonio Liuzzi im Einsatz. Nachdem Scott Speed gestern überraschend auf Platz 2 gefahren war, reihte sich der Italiener auf dem letzten Rang ein. Besser schnitten die Rivalen von Super Aguri ab. Für James Rossiter endete heute seine erste Testwoche für sein neues Team auf Platz 7. "Wir haben eine gute Balance gefunden und einige interessante Dinge entdeckt, die unsere Performance vielleicht verbessern können."

Honda machte wieder einen kleinen Schritt., Foto: Sutton
Honda machte wieder einen kleinen Schritt., Foto: Sutton

Zwei Deutsche waren heute unterwegs. Nick Heidfeld absolvierte Setuparbeiten und Reifentests und beendete seinen Tag auf Rang 9. Adrian Sutil war einen Tick schneller und platzierte sich auf Rang 8. "Wir hatten heute viel zu tun", sagte Sutil, der verschiedene Reifen für den Kanada GP ausprobierte und dabei noch einige Schwierigkeiten hatte, das Beste herauszuholen. "Beim Setup haben wir aber einen großen Schritt gemacht." Chefingenieur Dominic Harlow drückt den Fortschritt etwas weniger euphorisch aus. "Wir haben einen kleinen Durchbruch beim Setup erzielt, der uns an der Vorderachse helfen wird und sich in Monaco auszahlen sollte."

Für Jenson Button zahlte sich das Tageswerk trotz eines Motorschadens gegen Ende aus. Der Brite hatte zu diesem Zeitpunkt schon 100 Runden zurückgelegt. "Es war ein vernünftiger Tag", sagte er. "Wir sollten für die nächsten Rennen gut vorbereitet sein." Chefingenieur Jacky Eeckelaert sprach dennoch nur von einem "kleinen Schritt" in die richtige Richtung. "Das Auto war auf Long Runs konkurrenzfähiger und die Pace war besser."