Lewis Hamiton hat am ersten Testtag in Le Castellet unterstrichen, dass er in Monaco seinen ersten Sieg in der Formel 1 anstrebt. Seine Bestzeit von 1:05.699 war über 1,3 Sekunden schneller als die zweitschnellste Zeit von Ralf Schumacher im Toyota. Dabei nutzten die Teams heute das 2DSC-Streckenlayout, dass den Bedingungen des Grand Prix von Monaco am besten entspricht. Folglich ging es bei allen Teams auch um Setup-Einstellungen für das Rennen. Auch Barcelona-Sieger Felipe Massa war auf der Strecke, tummelte sich aber, was die Zeiten angeht, nur im Mittelfeld.

Ein weiteres Mal standen heute die Reifen im Mittelpunkt. Denn für Monaco stellt Bridgestone zum ersten Mal die supersofte Mischung zur Verfügung. So feilten die meisten Teams an der Abstimmung des Autos auf die weichen Walzen.

Cora beobachtete Ralf beim Wegfliegen., Foto: Sutton
Cora beobachtete Ralf beim Wegfliegen., Foto: Sutton

Die Streckenbedingungen im Süden Frankreichs waren heute allerdings alles andere als ideal, denn der starke Mistral-Wind machte es den Fahrern nicht leicht. Ralf Schumacher berichtete, dass die Böen ihn teilweise mehrere Meter zur Seite geschoben hätten. "Man kennt so etwas manchmal, wenn man auf der Autobahn einen Laster überholt, aber es ist kein gutes Gefühl, wenn du 300 km/h schnell bist. Manchmal war der Wind so stark, das du kaum in den letzten Gang auf der Geraden gekommen bist", erzählte Schumacher.

Ansonsten war der Tag vor allem geprägt durch viele neue beziehungsweise seltene Gesichter in den Cockpits. Bei Renault übernahm Nelson Piquet Jr. die Testgeschäfte und lieferte immerhin die drittschnellste Zeit des Tages ab. "Ich freue mich sehr, dass ich hier ein Formel 1-Auto fahren darf. Ich kenne den Kurs ja sehr gut aus der GP2-Serie, und es war interessant zu sehen, wie er aus einem R27 heraus aussehen wird", erzählte Piquet. "Wie schon in Barcelona war ich lange auf der Strecke, und das ist immer gut."

Die meisten Kilometer spulte dennoch ein anderer ab: Erst gestern wurde Wechsel James Rossiters von Honda zum Schwesterteam Super Aguri bekanntgegeben. Heute durfte er gleich zum ersten Mal mit seinem neuen Arbeitsgerät auf die Strecke und das gefiel ihm so gut, dass er gleich 129 Runden unterwegs war. "Es war ein großartiger erster Tag für mich mich bei Super Aguri. Es hat sich richtig gut angefühlt, seit meinem letzten Test im Februar wieder ein Formel 1 Auto zu fahren", berichtete Rossiter hinterher.

James Rossiter durfte sein neues Arbeitsgerät ausgiebig testen., Foto: Sutton
James Rossiter durfte sein neues Arbeitsgerät ausgiebig testen., Foto: Sutton

Auch BMW Sauber gab seinen beiden Stammfahrern eine Pause und schickte dafür den GP2-Führenden Timo Glock auf die Strecke, für Honda kam Christian Klien zu einem Einsatz und bei Spyker durfte Fairuz Fauzy ein paar Testkilometer sammeln. Fauzy war mit einer Bestzeit von 1:09.443 fast vier Sekunden langsamer als Hamilton: "Unglücklicherweise hatte ich ein Problem auf meiner schnellsten Runde, deswegen ist die Zeit nicht repräsentativ für den Fortschritt, den wir gemacht haben", beschwichtigte der Malaye.

Mark Webber war einer der wenigen arrivierten Fahrer auf der Strecke. Wie schon bei den letzten Tests ging es bei Red Bull wieder darum, Kilometer auf das neue Getriebe zu bringen. Desweiteren testete Nico Rosberg für Williams und Scott Speed für Toro Rosso. Der Amerikaner konnte aufgrund von mechanischen Problemen allerdings nur 53 Runden absolvieren.