Felipe Massa hat in Bahrain überzeugt, er hat seine Kritiker besänftigt und jene, die an ihn geglaubt haben, bestätigt. Ferrari hat dazu nicht allzu viel beitragen können, wie Mario Almondo verriet: "Es gab seit dem vorigen Rennen nicht viel Möglichkeit, etwas zu tun. Natürlich haben wir uns Videos und das ganze Zeug angesehen und haben das Rennen des Vorjahres analysiert. Man kann aber nicht so viel tun und das ist das schwere am Job. Viel von heute ist Felipes mentaler Einstellung zu verdanken, die fantastisch ist."

Einen Teil des Erfolges rechnete der Technische Direktor dann aber doch auch dem Auto zu. "Das Auto ermöglichte ihm, das zu tun, was er getan hat. Aber er ist heute ein sehr gutes Rennen gefahren und wir freuen uns sehr für ihn", meinte Almondo. Kimi Räikkönen konnte das Auto allerdings nicht helfen. Der Finne verspielte schon beim Start seine Chancen. "Wenn man das Rennen in einer schlechten Position beginnt, dann ist es egal, ob man dieses Auto hat oder ein anderes. Es ist sehr schwer, zu überholen", erklärte Almondo.

Bei den Boxenstopps gelang dann es dann zwar noch, Räikkönen an Alonso vorbeizuschleusen, aber das war es dann auch. "Alles andere war mehr als schwierig - und das auf jeder Strecke. Wir müssen jetzt an allem arbeiten, aber vor allem am Start." Wie sehr die Reifen Einfluss genommen haben, konnte Almondo nicht sagen, auch wenn die Ferrari auf der weichen Mischung besser aussahen und auf der harten dann die McLaren. "Wir wissen nicht, welcher Parameter dafür verantwortlich ist, dass sich die Leistung des Autos so stark verändert."

Stefano Domenicali kennt seine Piloten, Foto: www.abudhabigp.com
Stefano Domenicali kennt seine Piloten, Foto: www.abudhabigp.com

Ein Parameter, der sich leichter bestimmen lässt, sind die Fahrer. Als es um sie ging, schaltete sich Teammanager Stefano Domenicali in das Gespräch ein, denn deren Stärken kann er besser einschätzen. "Felipes Stärke ist, dass er eine großartige Reaktion gezeigt hat, in der Art, wie er das Rennen angegangen ist", sagte er. Zu Räikkönen meinte der Italiener: "Kimis beste Charaktereigenschaft ist, dass er immer cool ist. Er ist emotional nicht involviert, sondern eher ein Denker und das kann man sehen."

Doch Mario Almondo fand zu dem Finnen auch ein paar kritische Worte. "Wenn man nicht Erster oder Zweiter ist, kann man immer einen besseren Job machen. Er muss einen Weg finden, den Start besser zu meistern", meinte er, nachdem Räikkönen beim Restart nach der Safety Car Phase eine große Lücke zwischen sich und Alonso gelassen hatte. Deswegen werde das bei der üblichen Analyse des Rennwochenendes auch genau unter die Lupe genommen, damit das in Zukunft besser funktioniert.

Doch auch die Konkurrenz in Form von McLaren wird nicht schlafen, weswegen Domenicali meinte: "Sie zwingen uns, mehr zu arbeiten, als wir möchten. Wir haben immer schon gesagt, dass es eine sehr anstrengende Meisterschaft wird." Aber nicht nur McLaren hat der Teammanager im Blick, sondern auch BMW, das in Bahrain bereits sehr nahe an den Spitzenteams dran war. "Auch wenn McLaren der Hauptgegner ist, so hat sich BMW stark weiterentwickelt", sagte Domenicali.

Ferrari hat für den Europa-Auftakt jedenfalls bereits einiges in petto. So wird es ein neues Aero-Paket geben und "ein paar andere Dinge", wie Almondo etwas kryptisch erzählte. Die Fahrer werden keine besonderen Anweisungen erhalten. "Wir sagen immer nur: 'Vergesst nicht, dass ihr für Ferrari arbeitet.' Das ist das Wichtigste. Es ist schön, wenn zwei Fahrer auf sportliche Weise kämpfen. Sie sind sehr stark und ich bin mir sicher, die Weltmeisterschaft wird in diesem Jahr fantastisch", betonte Domenicali.