Die ersten beiden Trainingssessions bestätigten das, was auch vor dem Grand Prix-Wochenende von Malaysia keiner so recht bezweifelte. Der F2007 von Ferrari ist auch mit neuen Unterbodentests klar das schnellste Auto des Feldes. Zwar war der Abstand von Felipe Massa, der sowohl im ersten als auch im zweiten Training Bestzeit fuhr, auf den Rest des Feldes nicht ganz so groß wie erwartet. Das relativierte sich jedoch durch die Tatsache, dass die Ferraris in der schnelleren ersten Session als einziges Team ihre Bestzeiten mit den harten Reifen fuhren.

Massa war dennoch vorsichtig - aus gutem Grund: "Es lief heute alles sehr gut, aber das tat es ja auch in Australien am Freitag", erinnerte sich der Brasilianer an das für ihn etwas enttäuschende Wochenende in Melbourne. Als schlechtes Omen wollte er seine Freitagsdominanz aber auch nicht verstanden wissen. "Das war ein sehr positiver Start. Ich hoffe, so geht es für uns jetzt weiter."

Etwas weniger zufrieden war Kimi Räikkönen, der jeweils nur Viertschnellster war. "Der Tag war ganz okay, trotzdem bin ich nicht wirklich zufrieden mit meinem Setup. Wir müssen immer noch das gleiche Setting finden, wie wir es bei unserem Test letzte Woche hatten." Dafür scheint sich eine andere Sorge des Finnen in Luft aufgelöst zu haben. Der Motor in seinem Auto muss mit großer Sicherheit nicht gewechselt werden. Im Lager der Roten tat man heute sogar so, als wären die Sorgen um das ominöse Wasserleck eine reine Erfindung der Presse gewesen. "Wir haben ja nie gesagt, dass es da wirklich ein Problem gegeben hat", sagte Ferrari-Chef Jean Todt mit gespielter Unschuld.

Vorausgesetzt, dass keine weiteren technischen Probleme auftauchen und das Wetter hält, könnte es am Sonntag zum ersten direkten Vergleich zwischen den beiden Ferrari-Piloten im Kampf um den Sieg kommen. Darauf bereitet sich auch Räikkönen vor: "Ich glaube schon, dass wir beide um den ersten Platz kämpfen können, auch wenn es im Moment schwer ist, ein klares Bild von der Gesamtsituation zu bekommen." Strategiegespräche aufgrund der WM-Führung von Räikkönen werde es bei Ferrari jedenfalls nicht geben. "Wir können gegeneinander um den Sieg kämpfen, Ferrari erwartet nur, dass wir uns nicht gegenseitig von der Strecke schießen", so der Finne.