So viel Aufmerksamkeit wie in Australien wurde Super Aguri und Teamchef Aguri Suzuki bislang höchstens in Japan zuteil. Aber der Einzug in die letzte Runde des Qualifyings hat eben viele hellhörig gemacht. Für den Teamchef selbst, kam das alles recht unerwartet. "Es ist für mich eine Überraschung. Wir haben erst am Mittwoch präsentiert und hatten keine Tests. Nur am Freitag und heute Morgen und dann war das Qualifying. Das Auto ist recht gut und die Fahrer sagen, es ist einfach zu fahren", erklärte Suzuki den Medienvertretern. Später fügte er noch an, dass er gar nicht erklären könne, wie überrascht er sei.

Ein Teamchef und seine Fahrer kämpfen um Punkte, Foto: Super Aguri
Ein Teamchef und seine Fahrer kämpfen um Punkte, Foto: Super Aguri

Mit diesem einfach zu fahrenden Boliden hat das Team auch den großen Bruder Honda abgehängt, was auch Aguri Suzuki eine kleine Freude bereitete. Gratuliert hat ihm das Werks-Team nämlich mit etwas Zähneknirschen. "Ja, das haben sie. Sie waren aber nicht besonders glücklich", erzählte er mit einem Schmunzeln.

Den Zeitpunkt für die Präsentation der eigenen Stärke findet Suzuki gut gewählt - vor allem auch deswegen, weil es seiner Meinung nach der einzige ist. "Wir wollen gerade am Anfang in Australien, Malaysia und Bahrain gute Leistungen bringen. In Europa werden die großen Teams immer stärker und stärker, deswegen ist es für unser Team sehr wichtig, während der ersten drei Rennen Punkte zu holen", sagte der Teamchef.

Punkte scheinen im Moment in Reichweite, obwohl Suzuki beteuert, nicht zu wissen, ob man sie erreichen könnte. An einem kaputten Auto sollte es jedenfalls nicht scheitern. "In diesem Winter haben wir bei den Tests [mit dem Interims-Auto] viel an der Zuverlässigkeit gearbeitet und nicht an der Leistung. Deswegen sollte das Auto jetzt auch eine gute Zuverlässigkeit haben."

Zuverlässig waren auch die werten Journalistenkollegen und griffen noch einmal das Thema mit dem Qualifying-Sieg gegen Honda auf. Suzuki meinte dazu nur: "Ich werde hier nicht über Honda reden, aber ich bin mir sicher, dass deren Auto sehr gut ist. Es ist einfach zu ausgetüftelt. Da ist zu viel aerodynamischer Schnickschnack, aber ich denke, in der Zukunft werden sie nach vorne kommen."

Ebenfalls nicht entziehen konnte sich Aguri Suzuki der Frage nach dem mittlerweile von den Stewarts zurückgewiesenen Protest von Spyker wegen des Kundenchassis. Dazu äußerte er sich aber nur kurz und meinte, dass so etwas kein Problem sei. Colin Kolles ist dazu zwar anderer Meinung, in Melbourne wird sich dabei aber nun ohnehin nichts entscheiden. Die einzige Entscheidung, die Suzuki interessieren dürfte, ist momentan ohnehin das Rennen, wo möglicherweise die ersten Punkte auf seine Mannschaft warten.