Am Sonntag nach dem China GP war Nick Heidfeld "so verärgert wie noch nie" in seiner Karriere. Auch am Montag danach war der BMW Sauber-Pilot noch ziemlich angefressen. "Das hat leider ein paar Tage angedauert", gestand er in Suzuka. Der Auslöser seiner Verärgerung waren zwei Überrundungen, die viel länger dauerten, als es Nick lieb war und ihn am Ende Platz 4 kosteten. Danach bekam Sakon Yamamoto etwas zu hören - obwohl eigentlich Sato der Auslöser für die Letztrundenkollision gewesen ist.

Wer den Schaden hat, der muss bekanntlich für den Spott nicht sorgen. Bei der FIA-Pressekonferenz am Donnerstag wurden die beiden Super Aguri-Piloten deshalb so vorgestellt: "Und jetzt noch einmal für Nick Heidfeld: rechts Yamamoto, links Sato."

Wie also kam es zu der, zumindest für Yamamoto, folgenschweren Verwechslung? "Ich dachte, dass es Sato war, aber dann hat mir jemand gesagt, dass es Yamamoto gewesen sei, deswegen bin ich ihm an den Kragen gehüpft", klärte Nick auf. "Er hatte ehrlich gesagt nicht so viel Zeit zu reagieren. Einmal versuchte er etwas zu sagen, aber ich habe ihn nicht wirklich zu Wort kommen lassen." Erst danach erfuhr er von uns, dass er sich den falschen Japaner vorgeknöpft hatte. Schon zu diesem Zeitpunkt kündigte er eine Entschuldigung an, die er nun in Suzuka nachholte. "Ich war eben bei ihm und habe mich entschuldigt, es ist alles wieder in Ordnung."

Dann lassen wir Nicks große Enttäuschung von Shanghai hinter uns und blicken auf Suzuka - immerhin ist das seine absolute Lieblingsstrecke, auf der leider zum letzten Mal gefahren wird. "In China war ich überrascht, wie gut unser Speed auf halbwegs trockener Strecke war", so Heidfeld. "Ich dachte Honda wäre schneller, aber ich konnte einen Vorsprung herausfahren, was hoffentlich ein gutes Vorzeichen für trockene Bedingungen ist." Im Regen sieht er sowieso einen Vorteil für Michelin, außer es trocknet ab, dann könnte auch Bridgestone einen Vorteil haben. Die Wettervorhersagen lassen das noch offen. Nick wäre Regen aber nicht unrecht. "Ich würde mich freuen, wenn es regnet, aber die Strecke macht auch im Trockenen riesig Spaß."