Es waren erstaunlich harte Worte, die Fernando Alonso am letzten Sonntag in Shanghai zum Besten gab; nicht nur für die moderne Formel 1, sondern auch für den amtierenden Weltmeister und Titelkandidaten zwei Rennen vor dem Ende. Sein Team interessiere sich nur noch für die Konstrukteurs-WM und möchte ihn nicht mit der Nummer 1 zu McLaren ziehen lassen. Das hatte er gesagt - oder war er nur falsch verstanden worden? Ist er das nächste unschuldige Opfer der bösen Presse geworden?

Diese Ansicht versuchte Alonso am Donnerstag in der offiziellen FIA-Pressekonferenz an den Mann zu bringen. Es seien alles nur Gerüchte und er habe mit niemandem ein Problem, wand sich der Spanier um die Fragen über die Kritik an seinem Noch-Team.

Renault gebe das Maximum und habe ihm ein "sehr gutes" Auto zur Verfügung gestellt. "Aber in einigen Fällen habe ich mich ein bisschen alleine gefühlt", ließ er zumindest ein bisschen Kritik aufflackern, die er aber sofort wieder relativierte: "Alle Leute im Team sind auf die Meisterschaft fixiert, die Atmosphäre ist super und das Team will die letzten beiden Rennen gewinnen", wich er den Fragen aus. Für das Team sei der Konstrukteurstitel aber sicher wichtiger.

Nur der Zweikampf mit Giancarlo Fisichella, als Alonso mit seinen Vorderreifen kämpfte, gefiel ihm wirklich nicht. Das sei ein "zu hohes Risiko" gewesen. Ob Fisichella Schumacher hätte hinter sich halten können, weiß er natürlich nicht, "aber ich sehe das schon so, nur das Team hatte da offenbar eine andere Sichtweise." Dass dies wieder geschehen könnte, konnte er nicht ausschließen. "Das Team kommt natürlich in erster Linie immer her, um Rennen zu gewinnen, aber manchmal, wenn man so knapp um eine Meisterschaft fightet...", dann vollendet der scheidende WM-Zweite seine Sätze nicht und überlässt die Interpretation den bösen Journalisten - dann kann man sich hinterher wenigstens weiter hin und her winden...