Die meistgestellte Frage, die Pedro de la Rosa bei seinem DTM-Besuch in Barcelona zu hören bekam, war klarerweise die nach seiner Zukunft. Und auch im Gespräch mit motorsport-magazin.com konnte er noch keine endgültige Antwort darauf geben, nicht einmal für 2006. Nur soviel: "Am Montag fliege ich nach China, aber es ist noch keine endgültige Entscheidung für die allerletzten Rennen gefallen, ich sehe das jetzt einfach von Rennen zu Rennen..." Wobei eigentlich nicht anzunehmen ist, dass man bei McLaren-Mercedes zwischen zwei Rennen in Asien, die innerhalb einer Woche stattfinden, den Fahrer wechselt. Zumindest in Japan sollte de la Rosa also eigentlich schon wieder zum Einsatz kommen...

Dass er natürlich auch nächstes Jahr sehr gerne bei McLaren-Mercedes weiterfahren würde, daraus macht er keinen Hehl: "Aber ich weiß nicht, wann darüber endgültig entschieden wird. Ich hoffe, im Interesse des Teams, relativ früh - damit dann Ruhe und Sicherheit einkehren kann. Aber ich bin nicht ungeduldig. Wir werden während der nächsten Rennen darüber reden. Ich muss versuchen, immer meine bestmögliche Leistung zu bringen - und ansonsten lebe ich im Moment eben von Tag zu Tag..."

Für das Rennen in Shanghai ist er optimistisch: "Die Aussichten sind gut, wir haben im letzten Test in Silverstone wieder einige Dinge gefunden. McLaren-Mercedes ist ein Team, das immer bis zum letzten Saisonrennen an der Weiterentwicklung des Autos arbeitet, während viele andere da schon ein bisschen nachlassen. Wir haben einen neuen Motor, mit dem wir in Silverstone sehr viele Kilometer ohne die geringsten Probleme abgespult haben..." So sieht er für die Silbernen auch durchaus Möglichkeiten, in diesem Jahr noch ein Rennen zu gewinnen: "Die Chance ist zwar eher klein, aber sie ist gegeben. Es ist klar, dass Ferrari und Renault im Moment von der Papierform her stärker einzuschätzen sind." Seine Hoffnung: "Die Tatsache, dass es bei den letzten drei Rennen nicht so heiß sein dürfte, sollte den Michelin-Teams allgemein und uns im Speziellen entgegen kommen." Und sollte er auch in Japan im Auto sitzen, dann rechnet er sich dort sehr viel aus: "Ich habe sehr gute Erinnerungen an Suzuka, ich kenne die Strecke auch sehr gut und mag sie wirklich. Und Streckenkenntnis ist ja heute, wo man so wenig Runden im freien Training hat, sehr wichtig."

Dass gerade ein erfolgreiches McLaren-Mercedes-Team im WM-Kampf zum Zünglein an der Waage werden könnte, beunruhigt de la Rosa überhaupt nicht: "Wir kümmern uns um unsere eigenen Dinge. Wir wollen mindestens noch eines der letzten drei Rennen gewinnen. Was das eventuell auf den WM-Ausgang für einen Einfluss haben könnte, ist für uns überhaupt nicht wichtig. Fernando und Michael sollen den Titel unter sich ausmachen - und für uns noch einen Sieg übriglassen..."

Seinen größten Rivalen um den Stammplatz für 2007, Lewis Hamilton, beurteilt er sehr fair: "Lewis hat jetzt bei seinem ersten Test in Silverstone eine sehr gute Leistung abgeliefert, hat keine Fehler gemacht." Einen kleinen Hinweis kann er sich dann allerdings doch nicht verkneifen: "Aber es wäre für ihn, als einen Fahrer mit so geringer Erfahrung, schon sehr schwer, gleich Teamkollege von Fernando Alonso zu werden. Denn Fernando ist im Moment einfach der Stärkste, auch sehr konstant - und das ist mental nicht einfach, gerade für einen jungen Piloten..." Ob diese "Sorge" bei Ron Dennis und Co. auf offene Ohren stößt, wird sich zeigen...