Kaum hat Michael Schumacher seinen Rücktritt Ende der Saison bekannt gegeben, schon fangen die ersten an, verbal auf den siebenmaligen Champion einzuschlagen. Fernando Alonso, amtierender Weltmeister, hat in einem Interview mit dem spanischen Radiosender Radio Marca jetzt seine Meinung über seinen Verfolger kundgetan. "Zidane ist mit größerem Ruhm abgetreten als Schumacher," und bezog sich auf den französischen Fußballspieler, der in seinem letzten Spiel vorzeitig durch eine rote Karte vom Platz gestellt worden war.

"Michael ist der Fahrer mit den meisten Strafen und der unsportlichste Fahrer der Geschichte der Formel 1," fügte der Renault-Pilot hinzu, räumte aber gleichzeitig ein, dass es eine Ehre gewesen sei, gegen den Schumacher zu fahren. "Das heißt nicht, dass er nicht der beste Fahrer war und gegen ihn zu kämpfen war eine Ehre und hat Spaß gemacht." Seine eigene Strafe, die sogar von der italienischen Presse als ungerechtfertigt bezeichnet wurde, in Monza, die ihn vom fünften auf den zehnten Startplatz zurückgeworfen hatte, sieht Alonso weiterhin kritisch und hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, überhaupt nicht zum Rennen anzutreten.

"Man denkt daran, gar nicht zu fahren, aber das geht schnell vorbei und man setzt den Helm auf." Davon abgesehen sei er davon überzeugt gewesen, das Rennen von jedem Startplatz aus gewinnen zu können, sagte der Spanier weiter. "Auf alle Fälle bin ich sicher, dass der, der zuletzt lacht, am besten lacht." Auch, wenn sein Vorsprung in der WM-Wertung durch den Sieg Schumachers und seinen eigenen Ausfall in Monza auf magere zwei Punkte geschrumpft ist, glaubt der 25-jährige noch immer fest daran, dass er seinen WM-Titel dieses Jahr wird verteidigen können.

Trotz seines Ärgers über die ungerechte Bestrafung, stimmt Alonso den Behauptungen seines Teamchefs Flavio Briatore, dass der Titel durch Entscheidungen am grünen Tisch bereits an Ferrari vergeben sei, nicht zu. "Ich stimme da Flavio nicht zu. Sie haben den Titel noch nicht an Schumacher vergeben," so Alonso. "Es ist wahr, dass eine Menge Entscheidungen zugunsten einiger und gegen andere getroffen wurden, aber das ist auch schon alles."