"Die Zeit rennt so schnell", schreibt der noch amtierende Porsche Carrera Cup Champion Christian Menzel in seiner motorsport-magazin.com-Kolumne. Das beste Beispiel dafür ist Michael Schumacher. Wie sicherlich keinem unserer werten Leser entgangen sein dürfte, kündigte dieser am letzten Sonntag seinen Rücktritt an. Nicht nur für Christian war dies ein Zeichen dafür, wie unaufhaltsam die Uhr immer weiter tickt.

"Ich bin ja quasi in der gleichen Ära in Kerpen aufgewachsen wie der Michael, Ralf oder auch Nick Heidfeld", schreibt Christian. "Das war zwischen 1983-1990 und es war eine wirklich sehr schöne Zeit. Es kommt mir vor wie gestern." Da wären wir also schon wieder beim Thema Zeit.

So fing alles für Michael an., Foto: Sutton
So fing alles für Michael an., Foto: Sutton

Apropos Zeit: Selbige soll ja bekanntlich auch alle Wunden heilen können - demnach also auch den Rücktritt von Michael Schumacher und das Loch, welches er unweigerlich hinterlassen wird. Oder gibt es gar kein Loch? Seine Nachfolger stehen bereits Rennschuhe bei Fuß: Ralf, Nico, Nick, Sebastian, Timo, Adrian, Markus und sogar ein Michael ist wieder dabei. Vielleicht kommt aber sogar der "Original-Michael" noch einmal zurück?

Noch bevor Schumacher am Sonntag seinen Rücktritt offiziell bekannt gab, sprachen einige Experten davon, dass er nach einem Jahr Pause zurückkommen könnte. Alex Wurz und Niki Lauda konnten sich so ein Szenario jedenfalls sehr gut vorstellen und auch Christian sagt: "Schumi und aufhören? Nee, der macht bestimmt noch etwas!" Allerdings hat Christian kein F1-Comeback bei Red Bull oder sonst wo im Sinn. "Ich habe da so meine Vermutung: Wetten, der fährt 2007 wieder Kart! Ich bin überzeugt davon, dass der Michael wieder International Kart Rennen fährt."

Eine Rückkehr zu den Ursprüngen? Kann er das überhaupt noch? "Leute", betont Christian, "er war und ist der beste Kart- und Autorennfahrer aller Zeiten. Warum ich das behaupte? Weil ich seine gesamte Kartzeit miterlebt habe. Normalerweise kann kein Mensch die Fahrphysik überlisten - aber beim Michael bin ich mir nicht so sicher. Der hat damals mit zum Teil unterlegenem Material die Besten geschlagen!"

So zum Beispiel bei seinem letzten Kart-Stelldichein in Kerpen. Wir schrieben das Jahr 2001. Nach 14 Jahren stellte er sich auf seiner Haus- und Hofbahn in Kerpen der Kart-Weltelite. "Und? Okay, er hat nicht gewonnen, aber jeder der etwas vom Thema versteht, konnte erkennen, er ist der Beste!"

Beschert Schumacher nach seiner aktiven F1-Zeit also dem Kartsport einen neuerlichen Boom? Möglich wäre es, wenn wohl momentan etwas unwahrscheinlich. Andererseits ganz abschreiben darf man die F1-Karriere des Rekordchampions auch nicht, immerhin würde ihn sein Team gerne noch als absoluten Inbegriff des Edel-Testfahrers behalten. "Ich wette darauf, er wird Ferrari als Testfahrer erhalten bleiben", spricht Christian Menzel Ferrari-Ingenieur Luca Baldisseri sicher aus der Seele - der Italiener würde Michael Schumacher gerne als Tester der neuen roten Boliden sehen. "Der Mann ist 'fahrgeil'", betont Christian. "Der hört so schnell nicht auf. Ich kann mir auch vorstellen, dass er nach einigen Monaten ohne Racing und Tests daheim nörgelig wird. Das wäre ein Grund, dann doch wieder Rennen zu fahren." Aber egal ob als Testfahrer, Kartrückkehrer oder doch F1-Fahrer Christians Fazit ist klar: "Michael bleibt uns noch lange erhalten!"