Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen: Michael Ammermüller war die Zukunft seines Namensvetters Michael Schumacher am Samstagabend im GP2-Paddock von Monza völlig egal. Denn zu diesem Zeitpunkt wusste der Red Bull-Junior bereits: er wird in dieser Woche zum ersten Mal einen richtigen Formel 1-Test in Jerez bestreiten. Bislang saß Ammermüller nur für einige Demorunden und einen Aerodynamiktest in einem RBR-Boliden. Am Mittwoch und Freitag wird sich das in Südspanien ändern - dann wird er an der Seite von Robert Doornbos einen RB2 testen. Da der Niederländer ab dem China GP zum Stammfahrer befördert wird, um Christian Klien zu ersetzen, könnte Ammermüller bei einem guten Test sogar die Rolle des Freitagstesters zufallen.

"Ich werde in der kommenden Woche nicht mit meinem üblichen Trainingsprogramm fortfahren können", strahlte Michael in Monza im Gespräch mit motorsport-magazin.com. So breit wie sein Grinsen am Sonntag trotz seines neuerlichen Ausfalls im letzten GP2-Rennen war, ist es ein Wunder, dass nicht schon eher einige uneingeweihte Kollegen den Test des GP2-Jungtalents vorhersagten.

Neben Doornbos und Ammermüller wird in Jerez auch Tonio Liuzzi eine Test-Rückkehr bei Red Bull feiern. Dabei hat das Team keine guten Erinnerungen an diesen Tausch: In Silverstone zerlegte Liuzzi bei seinem letzten RBR-Test ein Auto. Neben Red Bull werden auch Honda (mit Barrichello, Davidson und Rossiter) sowie Renault von Mittwoch bis Freitag in Südspanien testen. Bei den Franzosen werden die beiden nächstjährigen Stammpiloten Heikki Kovalainen und Giancarlo Fisichella von José Maria Lopez ersetzt.

Fernando Alonso muss mit einer Knieverletzung passen. "Ich schlug mir im Training in Monza das Knie am Chassis an", verriet der Spanier. "Ich bin natürlich im Rennen angetreten, aber wir entschieden uns den Test auszulassen, damit ich mich erholen kann." Zufrieden ist er mit dieser Situation nicht. "Ich bin sogar ziemlich gefrustet, da es ein wichtiger Test wird. Wir haben neue Reifen, neue Entwicklungen am Auto und neue Motorenteile." Sie merken schon: Renault gibt im Titelendspurt noch einmal Gas - die Strafe von Monza hat den Kampfgeist geweckt.